Museumsdepesche für den Monat August 2016

Projekttage erfolgreich gemeistert

Circa 15 Schüler des Montfortgymnasiums kamen an drei Tagen ins Elektronikmuseum und machten am ersten Tag Lötübungen, um an zwei weiteren Tagen die elektronische Orgel zu bauen. Vielen Dank an Hermann Schartau mit Frau Gabi, und an Karl Ludewig, die einige Tage damit verbracht haben, das Projekt zu organisieren und mit den Kindern zu arbeiten! Gerade die Organisation erwies sich als sehr zeitaufwendig, Gabi Schartau nahm sogar extra Urlaub dafür. Daher ganz besonderer Dank an Euch!

Industriemeister feiern 50-jähriges Jubiläum im Elektronikmuseum

Am Freitag, dem 26. August hatten wir ein besonderes Event im Museum: Rund 20 ehemalige Industriemeisterschüler feierten ihr 50-jähriges Jubiläum im Elektronikmuseum Tettnang, das ja in ihren ehemaligen Lehrräumen untergebracht ist. Organisiert und betreut haben Karl-Werner Knoke, Karl Ludewig, Richard Kurz und Günther Stefanac die Truppe. Vielen herzlichen Dank an Euch!

Es erschien gestern ein schöner Artikel dazu in der Schwäbischen: http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Wir-hatten-keine-grosse-Zeit-fuer-Flausen-_arid,10516927_toid,682.html

Neues im Museum

Letzte Woche kamen die Werner Hengstler und Dieter Münch ins Museum und brachten die von ihnen entwickelten Mikrocomputer-Lehrsysteme Dozent 2000 und Student 2000 mit sämtlichem Zubehör mit. Raritäten, die wir selbstverständlich in unsere Ausstellung aufnehmen! Herr Münch hat als Absolvent der Technikerschule Tettnang (Jahrgang 1970/71) zur Elektronikschule und zu Tettnang eine emotionale Bindung, zumal er auch aus dem Oberland stammt. Herr Heib aus Weinsberg hat uns ein Tonbandgerät Telefunken M24 in hervorragendem Zustand gebracht, das Fabian Flohr und Karl-Werner Knoke wieder in die Gänge gebracht haben. Es steht nun im Radioraum zum Besichtigen und Anhören. Das Gerät ist sehr aufwendig gemacht und schön, man möchte fast sagen sinnlich, zu bedienen. Herr Pegels aus Überlingen hat uns angerufen, er hätte zahllose Platinen gesammelt. Hmm... Platinen... na, ja, dachten wir erst. Bis wir die Fotos sahen: Wie eine Stadt lagen die Platinen auf einem Tisch! Wir waren sehr angetan. Herr Pegels hat daraufhin die Platinen auf mehrere Holztafeln montiert, die wir nun als tollen Blickfang im Museum angebracht haben. Die Objekte sind ein schönes Beispiel dafür, dass Elektronik nicht immer nur den technischen Nerv in uns ansprechen muss!

Historisches

  • Adieu, Videorecorder: Am 31. Juli lief bei der Firma Funai der letzte analoge Videorecorder vom Band. Damit ist VHS nun Geschichte.
  • 35 Jahre PC: Am 12. August 1981 brachte IBM den Personal Computer auf den Markt.
  • 70 Jahre RIAS: Mit "Am Anfang war das Radio" gibt es bei Deutschlandradio Kultur eine hochinteressante und unterhaltsame Serie dazu, die man auch übers Internet anhören kann. Bis Dezember erscheint jeden Monat eine Folge.
  • Und vor 150 Jahren wurde wahrhaftig Pionierarbeit geleistet, der wir vor zwei Jahren eine ganze Sonderausstellung widmeten: Am Freitag, dem 13. Juli 1866 stach unter der Leitung von Cyrus Field die "Great Eastern" in See: Es wurde nach einigen Fehlversuchen und Rückschlägen das erste funktionstüchtige Seekabel von Valentia Island, einer Insel vor der Westküste Irlands, nach Neufundland verlegt.
    Übrigens können Ingenieure nicht nur Technik...
  • Vor 70 Jahren, am 5. Juli 1946, wurde in Paris der von Maschinenbauingenieur Louis Réard entwickelte Bikini vorgestellt!

Sehr beeindruckend in der genannten Sendereihe zum 70. RIAS-Jubiläum ist diese Rede Hans Bredows, dem Rundfunkkommissar der Reichspost, die ich an dieser Stelle zitieren möchte:

Meine Damen und Herren, den Menschen des Zeitalters der technischen Höchstleistungen schrecken Schwierigkeiten von Raum und Zeit nicht mehr. Ihm gelten die Entfernungen als überwunden. Er nimmt technische Errungenschaften als selbstverständlichen Tribut entgegen, den ihm das Schicksal schuldet. Er liest ohne Erstaunen einen Fahrplan des Zeppelin nach Südamerika, telefoniert über Kontinente hinweg und hört am Rundfunk, am Konzert aus irgendeinem fernen Weltteil. Das ist schließlich das Schicksal der meisten großen technischen Errungenschaften: Eines Tages sind sie zur banalen Selbstverständlichkeit geworden.

Der letzte Satz geht sehr unter die Haut - trifft er doch den Kern der Sache.

Das Zitat könnte von gestern, von letzter Woche sein - Hans Bredow sprach es vor 70 Jahren aus!