Museumsdepesche für den Monat August 2022

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,
hier kommt die Museumsdepesche für August 2022.

Tag des offenen Denkmals am Bähnlesfestsonntag, 11. September 2022

Am Tag des offenen Denkmals ist das Museum von 14:00 bis 18:00 geöffnet, der Eintritt ist frei.
Eingang bitte nur über die Kasse, da wir die Besucher zählen!
Das gilt auch für Mitglieder!
Wer unseren Besuchern zur Vorführung von Geräten zur Verfügung stehen möchte, ist herzlich willkommen, das zu tun.
Lötaktion ist keine geplant, es geht nur darum, mal das eine oder andere Gerät laufen zu lassen und ein paar Worte dazu zu sagen.
Es sollten stets drei bis vier Mitglieder im Museum sein.
Auf das Erstellen einer Doodle-Umfrage habe ich dieses Mal verzichtet – ich denke, das bekommen wir mit kurzfristiger Absprache hin.
Bitte lasst mich nicht den ganzen Tag alleine um die Besucher kümmern.

Jahreshauptversammlung

Sobald der Termin feststeht, werden rechtzeitig Einladungen an alle Mitglieder verteilt.
Sie wird Anfang Oktober stattfinden.

Historisches

  • Vor 325 Jahren, am 22. August 1647, wurde Denis Papin in Chitenay im Tal der Loire geboren.
    Er war unglücklicher Erfinder: Er erfand alles Mögliche, was mit Dampf, Vakuum und Druck zu tun hatte, wie einen Dampfkochtopf, einen Raddampfer oder ein U-Boot. Und eine Pumpe für die Wasserspiele in Kassel.
    Er war so vom Pech verfolgt, dass irgendwie jede Vorführung schief lief – und er, eigentlich Professor, schließlich verarmt und einsam starb.
    Mehr zu Denis Papin kann man beim Deutschlandfunk unter
    https://www.deutschlandfunk.de/denis-papin-erfinder-geburtstag-100.html
    nachlesen bzw. -hören.
  • Vor 100 Jahren, am 3. August 1922, wurde auf dem kleinen Radiosender „WGY“ im amerikanischen Städtchen Schenectady (NY) das erste Radiohörspiel ausgestrahlt.
    Gesendet wurde das Theaterstück „The Wolf“ in einer speziellen Radiofassung.
    Mehr dazu beim Deutschlandfunk unter
    https://www.deutschlandfunk.de/radio-theater-the-wolf-usa-radiohoerspiel-100-jahre-100.html
    An dieser Stelle ein Buchtipp:
    Wer eines der seltenen Exemplare des "Hörspiel-Vademekum" von Andreas Meyer und Ekkehard Drechsel bekommt, hält ein hervorragendes Werk über Hörspiele in den Händen!
  • Vor 75 Jahren, vom 18. August bis 7. September 1947, fand die erste „Export-Messe“ in Hannover statt – heute: Hannovermesse.
    Beim Deutschlandfunk findet man einen schönen Artikel darüber:
    https://www.deutschlandfunk.de/exportmesse-hannover-100.html
    Kurios:
    Im Artikel steht, dass bereits für die erste Hannovermesse „Messe-Muttis“ privat Zimmer an Messegäste vermieteten.
    Das gibt es bis heute – wenn die Hannovermesse läuft, sieht man in ganzen Siedlungen kein einziges Kind, weil die Kinderzimmer vermietet sind.
    Ich habe schon oft in einem solchen Zimmer geschlafen, bei vorzüglicher Verpflegung!
  • Vor 70 Jahren: In der letzten Depesche stellte ich ein Video aus ARD Retro mit einem kuriosen Roboter vor, der mit schweizerdeutsch angehauchtem Dialekt sprach.
    Derselbe Entwickler meldete am 11. August 1952 einen Roboter zum Patent an, der selbstständig Prospekte verteilt. Im HNF-Blog findet man mehr darüber:
    https://blog.hnf.de/der-patentierte-roboter/
  • Kunst und Computer:
    Vor 60 Jahren, am 28. August 1962, erstellte der Ingenieur Michael A. Noll, geboren in Newark (Nahe New York), die erste künstlerische Computergrafik.
    Wie solche erste Computergrafiken aussahen, kann man beim HNF-Blog nachsehen:
    https://blog.hnf.de/die-geburt-der-computerkunst/
  • Sport und Elektronik:
    Vor 50 Jahren, am 26. August 1972, starteten in München die Olympischen Spiele.
    Wir wissen alle, was dort passiert ist.
    Welche interessante Computer und Technik dort zur Organisation, Zeitmessung und Anzeigetafeln verwendet wurde, kann man ebenfalls beim Blog des HNF nachlesen:
    https://blog.hnf.de/muenchen-1972-sport-und-elektronik/
  • Vor 50 Jahren, am 29. August 1972, starb im Alter von 68 Jahren Lale Andersen, die mit „Lili Marlen“ den ersten Welthit der Popgeschichte sang.
    Beim Deutschlandfunk kann man einen Beitrag dazu anhören:
    https://www.deutschlandfunk.de/lale-andersen-lilli-marleen-100.html
  • Vor 40 Jahren, im August 1982, begann der Verkauf des Commodore C64 – ein brotkastenähnlicher Computer, der als der meistverkaufte Heimcomputer gilt.
    So ziemlich jeder der „Generation X“ (geboren etwa zwischen 1965 und 1975) dürfte dieses Gerät kennen.
    Im Elektronikmuseum wird derzeit ein Exemplar ans Laufen gebracht.
    Mehr zum Gerät beim Blog des Heinz-Nixdorf-Museumsforums unter
    https://blog.hnf.de/das-war-der-commodore-64/.
  • Ebenfalls vor 40 Jahren, am 17. August 1982, ging die Compact Disc (CD) in Hannover in die industrielle Produktion.
    Die beiden ersten CDs waren ein Chopin-Walzer, den Starpianist Claudio Arrau einspielte, und Abbas Album „The Visitors“.
    Mehr anhören und nachlesen kann man beim Deutschlandfunk unter
    https://www.deutschlandfunk.de/cd-compact-disc-tontraeger-schallplatte-100.html und beim virtuellen CD-Museum unter https://www.cd-museum.de/.
    Übrigens: Die ursprüngliche Spezifikation der CD sah 74 Minuten Spieldauer vor:
    So lange dauert Beethovens „Neunte“ in ihrer längsten Version.
    Und die sollte draufpassen.
    Das machte den Durchmesser von 12 cm erforderlich – ursprünglich waren 10 cm geplant.
    Für den Lochdurchmesser der CD nahmen die Entwickler bei Philips einfach eine holländische 10-Cent-Münze als Maß.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Redakteure des HNF-Blogs!
Die Artikel sind wirklich sehr gut gemacht!

ARD Retro

Mir fiel ein Film über den Umgang mit einem Anrufbeantworter vom 30. August 1962 ins Auge:
https://www.ardmediathek.de/video/rbb-retro-berliner-abendschau/automatischer-anrufbeantworter/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYmVybGluZXItYWJlbmRzY2hhdS8xOTYyLTA4LTMwVDE5OjMwOjAwXzZjNTc2NzA3LTk2NDctNDZjZi1hZDljLTg5NzU1ZDBmYmQ1Yi9yZXRyb18xOTYyMDgzMF9hdXRvbWF0aXNjaGVyYW5ydWRiZWFudHdvcnRlcg
Interessantes Detail:
Es wird im Video auf das Symbol eines automatischen Anrufbeantworters im Telefonbuch hingewiesen.
Es sieht aus wie ein spiegelverkehrtes Q – was wohl die bei ersten Anrufbeantwortern übliche Magnet-Schallplatte mit Tonabnehmer symbolisieren sollte.
Es ist meine persönliche Vermutung, eine Quelle dazu fand ich nicht; weiß da jemand Genaueres?
Schaut man sich jedenfalls das „Alibiphon“ im Elektronikmuseum an, weiß man, was ich meine. Es arbeitet mit einer ebensolchen Platte, über die der Tonabnehmer ragt.

ON.LINE – das Magazin des Thüringer Museums für Elektrotechnik

Zur aktuellen frei verfügbaren Ausgabe des hochinteressanten unter der Leitung von Museumsleiter Stephan Hloucal herausgegebenen Magazins kommt man über die Startseite des Museums:
https://www.elektromuseum.de/
Die letzten Ausgaben kann man unter https://www.elektromuseum.de/newsletter.html herunterladen.
Viel Spaß beim Lesen!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum,
Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.