Nachrichten: Dezember 2021

Depesche Dezember 2021

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,
hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Dezember 2021.

Radio-Projekt DAB+

Von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt haben wir zur Gewinnung von Ehrenamtlichen für ein tolles Projekt eine Förderung erhalten:
Wir bauen mit Jugendlichen Digitalradios mit dem Standard DAB+!
Die Elektronik selbst ist inzwischen eingetroffen, Werner Hoch hat bereits einen Prototypen mit kompaktem rückseitig offenem Plexiglasgehäuse aufgebaut (danke dafür!).
Mit ist zwischenzeitlich die Idee gekommen, die Lautsprecher in geschlossene Boxen einzubauen, da das einen volleren Klang ergibt.
Nur das Radio selbst mit Bedienknöpfen soll mit einer Acrylglasfront versehen werden.
Beim Ausprobieren sah ich zufällig eine Single-Schallplatte auf meinem Oszilloskop liegen:
Die perfekte Schallwand, das Loch ist exakt so groß wie die Membran der Lautsprecher!
Als Gehäuse eine leere Cappuccinodose luftdicht angebracht brachte den gewünschten Klang.
So werden wir mindestens als Variante zu Werners kompaktem Entwurf ein Gerät mit Plexiglasfront bauen, die zwischen zwei solcher Lautsprecherboxen geschraubt wird.
Auch hier benötigen wir Eure Mithilfe:
Wir wollen nicht unsere einigermaßen wertvollen Singles zerstören.
Bitte schaut bei euch nach, ob Ihr noch Single-Schallplatten habt, die keinen besonderen Wert haben – sei es musikalisch und/oder, weil sie zerkratzt sind, kein Cover mehr haben etc. Es sollte jedenfalls nicht weh tun, da Heißkleber draufzupappen.
Das Label selbst sollte mindestens auf einer Seite noch einigermaßen gut aussehen, da man dieses sieht.
Wichtig ist, dass die Singles das große Loch haben; ein Zentrierstern darf gerne drin sein, der dient dann als Lautsprecherabdeckung.
Wie benötigen maximal 38 Single-Schallplatten. Keine Langspielplatten oder Maxis!
Als Boxengehäuse kommen Cappuccinodosen aus Pappe zum Einsatz.
Auch hier bitten wir um Eure Mithilfe.
Wir benötigen max. 36 Dosen mit Durchmesser ca. 8,5 cm, Höhe ca. 13 cm, Inhalt 200 g,
Zum Beispiel von der Netto-Hausmarke Cafèt. Bitte keine Dosen mit wesentlich anderen Abmessungen ins Museum bringen, da die Konstruktion auf diesen Maßen basiert.
Die Dosen müssen aus Pappe sein, der Boden kann aus Blech bestehen.
Blechdosen klingen, nun ja, blechern.
Vielen Dank im Voraus für Eure Mithilfe!

Themenschwerpunkt 2022: Elektronik aus Tettnang

Der Förderverein des Elektronikmuseums Tettnang e. V. wurde am 17. Januar 2002 gegründet. Von den 27 Gründungsmitgliedern in den Vorstand gewählt wurden:
Karl Pusch und Alfred Heß als erster und zweiter Vorsitzender, Peter Wensing als Schriftführer und Hubert Hakspiel als Schatzmeister. Stellvertreter der Stadt Tettnang war Harald Meichle.
Am 21. Juni 2002 wurde das Elektronikmuseum Tettnang in den beiden ehemaligen Klas­senzimmern im Torschulgebäude eröffnet.
Anlässlich unseres Jubiläums wollen wir den Themenschwerpunkt im Jahr 2022 auf Elektronik aus Tettnang legen.
Dazu sind wir dabei, die Firmenchronik zu überarbeiten – die jetzige endet im Jahr 2005:

Tettnanger Elektronikstammbaum (2005)

Die Chroniken von ifm und wenglor sind bereits in Arbeit.
Wir brauchen Eure Mithilfe, insbesondere derer, die in ehemaligen oder noch bestehenden Tettnanger Elektronikfirmen gearbeitet haben oder arbeiten:
Fehlt im Stammbaum was? (Gründungen und Zweigniederlassungen außerhalb Tettnang bleiben unberücksichtigt.)
Gab es nach 2005 weitere Ausgründungen/Neugründungen?
Wir sind dankbar um jede E-Mail mit Informationen an Rainer.Specker@elektronikmuseum.org !

Historisches

  • Vor 475 Jahren, am 14. Dezember 1546, kam Tycho Brahe im dänischen Schloss Knutstorp zur Welt. Als genialer Himmelsbeobachter legte Brahe einen Katalog von 777 akribisch vermessenen Fixsternen an, der ihm als Raster zur genauen Positionsbestimmung der Planeten diente.
    www.br.de/nachrichten/wissen/tycho-brahe-der-herr-der-sterne,RKhdOsW
  • Vor 450 Jahren, am 27. Dezember 1571 wurde Johannes Kepler im schwäbischen Weil der Stadt geboren. Er begründete die neuzeitliche Astronomie.
    Auf der Grundlage der Daten von Tycho Brahe, die Kepler nach dessen Tod 1601 zur Verfügung standen, gelang Kepler der Nachweis, dass sich die Planeten nicht auf Kreisbahnen, sondern auf Ellipsen bewegen.Über sein Leben und Wirken kann man auf der Website seiner Geburtsstadt lesen:
    www.weil-der-stadt.de/de/Keplerstadt/Johannes-Kepler
  • Vor 125 Jahren, am 18. Dezember 1896, wurde Hans Flesch in Frankfurt am Main geboren.
    Johannes Georg Julius Jacob Flesch, wie er mit vollem Namen hieß, war Rundfunkpionier und Arzt.
    Er schrieb als künstlerischer Leiter der SÜWRAG (Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG) das erste deutschsprachige Hörspiel "Zauberei auf dem Sender".
    Ab Juni 1929 war er Intendant zur Funk-Stunde Berlin, bis ihn die Nationalsozialisten am 15. August 1932 hinauswarfen.
    Mehr zu seiner Person unter https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Flesch
  • 25 Jahre piepsendes Ei: Am 23. November1996 kam das Tamagotchi erstmals in den Handel.
    Erfunden hat es die damals 30 Jahre alte Japanerin Aki Maita.
    In der Schwäbischen Zeitung gibt es die Story dahinter allgemein zugänglich zu lesen:
    www.schwaebische.de/ueberregional/panorama_artikel,-tamagotchi-das-piepsende-elektrohaustier-ist-25-jahre-_arid,11448454.html

ARD Retro, Archivradio und eine Lautsprecher-Reparateurin

ARD Retro

SWR2 Archivradio

Der Sender SWR2 bietet im Internet Archivradio, bei dem Sendungen zu einem monatlich wechselnden Thema in Dauerschleife zu hören sind.
Derzeit laufen noch Sendungen zur Kernkraft.
Im Januar 2022 geht es dann um Geheimsender:
www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/archivradio-100.html

Was wurde aus der Lautsprecher-Reparateurin?

Ruth Vonier betrieb in Niederdorf bei Basel einen Lautsprecher-Reparaturservice:
www.srf.ch/play/tv/archivperlen/video/was-wurde-aus-der-lautsprecherreparateurin?urn=urn:srf:video:5b52c4a7-ad55-41ac-a31c-910a31a253ee
Wer in der Bodenseeregion lebt und öfter Schweizer Fernsehen geschaut hat, wird ihren Dialekt verstehen können.
Übrigens werden hochwertige Lautsprecher auch heute noch repariert – nur auf englisch: Man nennt das nun „reconen“ (also den Lautsprecherkonus erneuern).

Ich wünsche Euch allen im Namen des gesamten Vorstands einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Vielen Dank an alle Mitglieder und Freunde für die Unterstützung unseres Museums in Form aktiver Tätigkeit und/oder auch in Form des Mitgliedsbeitrages!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum,
Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Bei Antworten direkt an mich.
Sollten Sie die Museumsdepesche nicht mehr erhalten wollen, bitte ebenfalls Info an mich:
Rainer.Specker@elektronikmuseum.org
Rainer Specker
Dietmannsweiler 7
88069 Tettnang
http://www.emuseum-tettnang.de

Depesche November 2021

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte, hier kommt die Museumsdepesche für den Monat November 2021.

Lötaktionen JugendkulTTour

Am 27. November konnten noch die Lötaktionen der JugendkulTTour stattfinden, die wir regelmäßig in Kooperation mit dem Jugendhaus Tettnang anbieten.
Am Vormittag wurden SMD-Weihnachtssterne gelötet und am Nachmittag mit etwas älteren Jugendlichen unsere EMTT-Taschenrechner.
Während im November noch weitere Kinder-Lötaktionen stattfanden, haben wir aufgrund der aktuellen Coronasituation beschlossen, bis auf weiteres keine Lötaktionen/Kindergeburtstage mehr anzubieten.

Führungen

Führungen bleiben möglich, seit dem 4. Dezember gilt da 2G+.
Zudem beschränken wir die Besucherzahl auf Kleingruppen mit maximal acht Teilnehmern pro Führung.
Auf der Website bleibt der Hinweis stehen, dass die maximale Personenzahl angefragt werden soll.

Neue Exponate

Aufgrund der Coronasituation sollen körperliche Arbeiten vermieden werden, weshalb wir derzeit nur in Ausnahmefällen neue Exponate annehmen.
Insbesondere bitten wir darum, nicht ungefragt Exponate mit ins Museum zu bringen.
Mehrere besondere Stücke befinden sich neu in unserem Bestand, zum Beispiel

  • ein gut erhaltener Empfänger Telefunken T9 von 1927 mit Lautsprecher.
    Tolles Stück mit interessantem Design!
  • Ein Ampex-Videorecorder der ersten Stunde mit einem ein Zoll breiten Videoband; man kennt solche Geräte höchstens noch aus Columbo-Filmen.
  • Wir freuen uns auch über den schönen Adventskranz, den uns ein Mitglied aus Elektronikteilen gebaut hat!

Andere Museen

Gute Nachrichten: Deutschlands größte Privatsammlung von Telefonapparaten und der zugehörigen Technik hat nach sehr langer Suche endlich eine neue Heimat gefunden!
Die Sammlung Schmidt zieht komplett nach St. Georgen in den Schwarzwald.
Im SWR kam ein Fernsehbeitrag zum Umzug:
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/deutschlands-groesste-private-telefonsammlung-zieht-um-100.html
Artikel dazu im Südkurier: https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/umzug-von-konstanz-nach-sankt-georgen-die-riesige-telefonsammlung-schmidt-findet-eine-neue-heimat-im-schwarzwald;art372448,10972720
Letztes Jahr kam im SWR ein ausführlicherer Bericht über die Sammlung:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/telex-handy-co-hans-dieter-schmidt-und-seine-telekommunikationssammlung-swr2-tandem-2020-12-09-100.html

Historisches

  • Vor 250 Jahren, am 6. November 1771, wurde Alois Senefelder geboren – der Erfinder der Lithografie.
    Das Wort kommt von Stein – Lithos, der Druckstein.
    Im Elektronikmuseum lassen sich solche Steine bewundern, die einst zum Drucken der Skalen von Saba-Radios dienten.
    https://www.deutschlandfunk.de/vor-250-jahren-geboren-alois-senefelder-der-erfinder-der-100.html.
    Heute bedeutsam ist eine Form der Lithografie vor allem in der Elektronik bei der Mikrochipfertigung – Licht mit extrem kurzen Wellenlängen belichtet sehr, sehr kleine Strukturen auf Fotolack auf Siliziumplättchen.
    Zum Vergleich: Ein feines menschliches Haar hat 0,02 bis 0,04 mm Durchmesser. Nur 0,000002 mm (2 Nanometer) klein sind die Strukturen, an denen der Halbleiter­hersteller TSCM gerade arbeitet.
    Nur durch diese kleinen Strukturen ist es möglich, dass Milliarden von Transistoren auf einen Chip passen:
    Der Prozessor im iPhone 13 hat mit 15 Milliarden fast doppelt so viele Transistoren als Menschen auf der Erde leben (Strukturgröße 5 Nanometer).
    Kaum zu glauben, was sich in diesen 250 Jahren getan hat.
  • Vor 175 Jahren, am 17. November 1846, eröffnete der dreißigjährige Mechaniker Carl Zeiss in der Jenaer Neugasse Nr. 7 eine Werkstätte und einen kleinen Laden.
    Daraus wurde das Unternehmen Zeiss, das heute zu den bedeutendsten industriellen Unternehmen der optischen und optoelektronischen Technologie zählt.
  • Vor 55 Jahren: Im Quiz "Wer weiß denn sowas" kam die Frage
    "Welcher Zufall führte dazu, dass 1966 in New York die Musik in Telefonwarteschleifen patentiert wurde?"
    Kurzum, es war so genanntes "Übersprechen" in einer Telefonanlage.
    Deren Betreiber, der New Yorker Fabrikant Alfred Levy, hat das Marktpotential der Warteschleifenmusik erkannt und sie zum Patent angemeldet. Das Patent wurde im April 1966 erteilt.
    Mehr dazu beim ORF: https://orf.at/v2/stories/2246784/2246787/.
  • Vor 50 Jahren, am 15.11.1971, stellte Intel den ersten Mikroprozessor auf einem Chip vor und brachte damit eine unglaubliche Entwicklung in Gang. Es gibt im Web zahlreiche Artikel darüber, es sei hier auf den bei heise.de erschienenen hingewiesen:
    https://www.heise.de/news/Der-Mikroprozessor-wird-50-Jahre-alt-Mit-dem-Intel-4004-fing-es-an-6250092.html

Kein aktueller Bezug, aber dennoch interessant ist dieser Artikel zur Bildübertragung über Draht:
https://www.fotomagazin.de/technik/analoge-fotografie/die-geschichte-der-bilduebertragung?utm_source=sendinblue&utm_campaign=FOTO_ZNL_181121&utm_medium=email

Zum Thema "Technik und Design", das wir als Untertitel auf den Museumsprospekten stehen haben, passt dieser Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wie-hitler-die-idee-fuer-den-kaefer-stahl-die-geschichte-des-vws-17630969.html

ARD Retro

Ganz baff war ich, als ich diesen Filmbericht zur Einführung der Postleitzahlen sah.
Ja, auch die vierstelligen Zahlen wurden irgendwann mal eingeführt…
https://www.ardmediathek.de/video/swr-retro-abendschau/neue-postleitzahlen/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExODAyODQ/
Sehr erstaunt bin ich über die erhebliche Ingenieursleistung, die für den dermaßen hohen Automatisierungsgrad damals notwendig war!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum,
Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.