Nachrichten: Theremin

Depesche 20-08

Nachruf

Am 6. August 2020 verstarb Günther Stefanac.
Er war über vier Jahre lang Schatzmeister im Vorstand unseres Fördervereins und half mir mit seinem außergewöhnlichen Wissen über das Vereinswesen sehr, ganz besonders in der Zeit nach Karl Puschs Tod, Förderverein und Elektronikmuseum weiterzubetreiben.
Seiner Familie gilt unser aufrichtiges Beileid.
Wir werden ihn mit seiner unvergleichlichen Art und seinem oft kuriosen Humor in guter Erinnerung halten.

Bücher und Zeitschriften zu verschenken

Wir haben immer noch etliche (Fach-) Bücher und Zeitschriften übrig, da sie entweder mehrfach vorhanden sind oder thematisch nicht zum Elektronikmuseum passen.
Zum Beispiel wartet ein beeindruckendes zehnbändiges Lexikon der Technik auf einen Abnehmer, sowie Exemplare oder ganze Jahrgänge der Zeitschriften Funktechnik, rfe und Hobby.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir diesen Bestand an interessierte Leute übergeben könnten.
Wegen akuten Platzmangels eilt es, und uns schmerzt die Vorstellung, wenn diese Schriften ins Altpapier wandern müssten.

Das Museum in der Presse

Das Museum im Radio

Diese Woche war eine Radio7-Reporterin im Museum, um einen Bericht über die Tettnanger Kusshaltestelle zu kreieren.
Die Radioberichterstattung habe ich selber nicht erwischt. Falls sie ein Leser dieser Depesche aufgeschnappt hat, würde ich mich sehr um eine Rückmeldung freuen!
Auf der Homepage des Senders findet sich ein Textbeitrag zur Kusshaltestelle (der Link darauf ist sehr merkwürdig, aber er stimmt tatsächlich so, auch wenn das Thema nichts mit Holzbacköfen zu tun hat): www.radio7.de/zuhause/clone-of-die-holzbackoefen-riecht-man-in-der-ganzen-gemeinde

Mechanisch die Quadratwurzel berechnen

Im Elektronikmuseum Tettnang befindet sich ein Exemplar des bekannten Friden Calculators - einer sehr aufwändigen mechanischen Büro-Rechenmaschine.
Diese Maschine gibt es auch in einer Ausführung mit eingebauter Wurzelautomatik! Ein wahnsinniger Aufwand, dessen Reparatur wohl nur sehr wenige Menschen beherrschen.
Eines dieser Genies heißt Kurt Egger, er ist Mitglied in unserem Verein. Er hat die Friden STW des Computermuesums Stuttgart ans Laufen gebracht.
Wie die Maschine läuft, seht Ihr in diesem Video, das Kurt Egger online gestellt hat:
www.youtube.com/watch?v=3f5-zqHClCM
Leider haben wir im Museum nur Friden Rechenautomaten ohne diese Wurzelautomatik.

Zufälligerweise war vergangene Woche eine Mitarbeiterin des Computermuseums Stuttgart bei uns im Elektronikmuseum Tettnang.
Sie hat mir daraufhin einen Link auf ein Video des Computermuseums geschickt, in dem ausführlich die Funktionsweise des händischen und automatischen Wurzelrechnens erklärt wird. Das Video geht eine Weile, ist aber sehr interessant: www.youtube.com/watch?v=fY26kg0D9Vo

Historisches

  • Vor 250 Jahren, am 27. August1770, wurde der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Stuttgart geboren.
    Er war auf allen Gebieten der Wissenschaft unterwegs und setzte mit seiner Wissenschaft der Logik neue Maßstäbe - auch heutige Arbeiten, insbesondere zur künstlichen Intelligenz, bauen in mancher Hinsicht auf Hegels Werk auf.
  • Vor 175 Jahren, im Sommer 1845, wurde eine Maschine zur Erzeugung von automatischer Poesie vorgestellt.
    Der Eureka genannte Apparat erstellte nach Münzeinwurf lateinische Sätze mit sechs Wörtern und zeigte sie sechs schmalen Fenstern.
    Geschaffen wurde die Maschine vom Engländer John Clark.
    Die Geschichte dahinter lässt sich im Blog des Heinz Nixdorf Museumsforums nachlesen: blog.hnf.de/eureka-175-jahre-automatische-poesie/
  • Bereits in früheren Depeschen ging ich ausführlich darauf ein:
    Vor 100 Jahren, am 5. August 1920, stellte Lew Theremin sein Instrument unter dem Namen Ätherophon der Öffentlichkeit vor.
    Eigentlich wollte der sowjetische Wissenschaftler einen Minen- und Metalldetektor bauen und wusste den Geistersound seines Versuches dann für musikalische Zwecke zu nutzen.
    Das später in Theremin umbenannte Instrument gilt als erstes elektronisches Musikinstrument und als einziges, das berührungslos gespielt werden kann. Im Elektronikmuseum kann man sich von dessen Funktion überzeugen.
  • Vor 60 Jahren, am 1. August 1960, wurde ein zweites deutsches Fernsehprogramm namens Deutschland-Fernsehen ins Handelsregister eingetragen.
    Sendestart war für den 1. Januar 1961 geplant. Nach zahlreichen politischen Querelen dauerte es dann allerdings bis 1963, bis der Sender als ZDF auf Sendung gehen konnte.
  • Vor 25 Jahren, am 9. August 1995, erfolgte der Börsengang des Internetbrowserherstellers Netscape.
    Der erste Tag war ein schierer Goldrausch und läutete den bis ins 21. Jahrundert andauernde Dotcom-Boom ein - die Aktie wurde für 28 US-Dollar ausgegeben und ihr Wert war bei Börsenschluss auf 75 Dollar gewachsen.
    Die Firma war danach 2,9 Milliarden Dollar wert!
  • Erst vor 15 Jahren, am 18. August 2005, trat die EU-Regel zur Rücknahme von Elektroschrott in Kraft.

Wer historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Depesche 20-02

Jahreshauptversammlung am Montag, dem 16. März 2020 um 19:00 Uhr im Elektronikmuseum

Achtung! Aufgrund der aktuellen Gefahrenlage durch den Coronavirus wird die Jahreshauptversammlung verschoben!
Der neue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Die Versammlung findet wie immer im Radioraum des Elektronikmuseums statt. Achtung: Dieses Jahr ist die Versammlung wieder an einem Montag! Eine separate Einladung ging an alle Mitglieder heraus.

Teilnahme an der Landesgartenschau Überlingen zur Präsentation der Stadt Tettnang am Sonntag, dem 10. Mai 2020

Achtung: Uhrzeit geändert! - 09:00 bis 11:00 Uhr Präsentation des Elektronikmuseums bei der Landesgartenschau in Überlingen mit Lötaktion.
Der frühere Zeitpunkt spielt uns in die Hände - so haben Helfer noch die Möglichkeit, am Abend das Theremin-Konzert in Tettnang zu besuchen.
Bitte um E-Mail bis 15. April, wer helfen kann. Lötkenntnisse sind von Vorteil.

Ebenfalls am 10. Mai 2020: Theremin-Konzert in Tettnang

Um 18:00 Uhr Veranstaltung Spectrum Kultur - Bodenseefestival: Theremin-Konzert im Rittersaal im Neuen Schloss Tettnang mit Carolina Eyck.
Die "Königin des Theremin" hat zwar ein eigenes Instrument - jedoch dürfen sich Besucher in der Pause am Theremin des Elektronikmuseums versuchen, das dort aufgebaut sein wird!
Ein Portrait dieser Interpretin kam am 26. Februar auf dem Schweizer Radio SRF2 Kultur, hier nachzuhören: https://www.srf.ch/sendungen/musik-unserer-zeit/untouchable-eine-reise-durch-die-geschichte-des-theremins Im Audiobeitrag wird auch aufs Theremin und Carolina Eycks besondere Spieltechnik eingegangen. Hochinteressant!
Genau genommen waren es zwei Sendungen, von denen ist jedoch nur eine in Deutschland frei zu hören; die andere sehr interessante Sendung befasste sich mit dem Theremin und stellte verschiedene Virtuosen darauf vor.
Weitere Infos gibt's unter https://bodenseefestival.de/?p=10306 (Karten bei der Tourist Info, https://bodenseefestival.de/vorverkaufsstelle/tourist-information-tettnang/ oder unter https://www.reservix.de/tickets-carolina-eyck-bertram-burkert-bodenseefestival-in-tettnang-neues-schloss-rittersaal-am-10-5-2020/e1509100).

Eine Woche, am Samstag, dem 16. Mai 10:00 bis 12:00 und 14:00 bis 16:00 Uhr: Jugendveranstaltung "Licht-Theremin selber löten"
nach dem Thereminkonzert bieten wir im Elektronikmuseum eine Lötaktion an.
Auch hier wieder: Helfer willkommen!

Internationaler Tag des Museums am 17. Mai 2020

Um 15:00 Uhr gibt's eine öffentliche Führung zum Preis des normalen Museumseintritts. So haben auch Einzelpersonen die Chance, zu einer Führung zu kommen.

Historisches

100 Jahre Theremin

Zwar erfand Lev Theremin das Instrument laut englischer Wikipedia im Oktober 1920, jedoch möchte ich es aufgrund der vielen Beiträge in den Medien bereits jetzt erwähnen.
Das eigentlich unbrauchbare Instrument, das nur wenige Künstler beherrschen, übt seit jeher vielleicht gerade deswegen eine eigenartige Faszination aus - und natürlich die Tatsache, dass man es berührungslos spielen kann. Einiges wird schon im oben genannten Beitrag über Carolina Eyck erklärt, hier gibt's weitere Quellen.

Beitrag NZZ mit Hörbeispielen unter https://www.nzz.ch/feuilleton/theremin-100-jahre-elektronische-musik-ld.1528870
Portrait des Erfinders Lev Theremin beim WDR: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag5844.html
Hier Lev Theremins Patent, das er erst 1928 in Amerika anmeldete, mit Schaltungbeschreibung (okay, das Dokument werden nur eingefleischte Elektronik-Kenner verstehen ...): https://patentimages.storage.googleapis.com/06/b7/87/90f175e638a846/US1661058.pdf

Weitere historische Fakten

  • Vor 350 Jahren, am 11. Februar 1650, starb René Descartes in Stockholm.
    "Ich denke, also bin ich" - dieser Ausspruch stammt von ihm. Er war, wie in der damaligen Zeit üblich, ein brillanter Universalgelehrter: Philosoph, Mathematiker, Optiker, Physiker. Geboren wurde er am 31. März 1596 bei Tours.
  • Vor 275 Jahren, am 18. Februar 1745, wurde Alessandro Giuseppe Antonio Anastasio Volta in Como geboren.
    Alessandro Volta gilt als Erfinder der elektrischen Batterie (eigentlich ein Akkumulator mit Kupfer- und Eisenelektrode). Nach ihm ist die Einheit Volt für die elektrische Spannung benannt.
  • Vor 100 Jahren, am 13. Februar 1920, wurde vom Ingenieur und Fabrikanten Carl Kübler in Berlin die Addiator GmbH gegründet.
    Die Firma stellte mechanische Taschenrechner her, die mit Schiebern, die direkt mit einem Stift verschoben wurden, addieren und subtrahieren konnten.
    Sie wurden wegen ihrer Einfachheit selbst nach Erscheinen der elektronischen Taschenrechner noch benutzt. Im Elektronikmuseum Tettnang gibt es in der Vitrine bei den Taschenrechnern und Rechenschiebern ein paar Exemplare des praktischen Helfers.
    Übrigens verwendete auch mein Opa einen Addiator.
  • Vor 50 Jahren, am 8. Februar 1970, landete der erste Jumbo Jet in Zürich/Kloten - ein Jahr nach dem Erstflug, dessen Start am 9. Februar 1969 war.
    Die Maschine der TWA wurde von zahlreichen Leuten erwartet.
    Eine Freundin von mir machtre mich für die Museumsdepesche auf ein schönes Video von dem Ereignis im Web aufmerksam:
    https://www.srf.ch/news/flughafen-zuerich/videos/sieger-erster-jumbo
  • Vor 30 Jahren, am 19. Februar 1990, erschien das Programm Photoshop von der Firma Adobe Systems.
    Erfunden hatte es im Wesentlichen der am 14. April 1960 im amerikanischen Ann Arbor geborene Thomas Knoll auf einem Apple Macintosh plus.

Wer historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.