Museumsdepesche für den Monat Februar 2021

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Februar 2021.

Thema 2021: Ein Rundfunkjubiläum

Leider sind auf meinen Aufruf für frühe Geräte in der Januar-Depesche hin keine Meldungen eingegangen.
Aus der Zeit vor 1925 Geräte aufzutreiben ist eben nicht einfach, weil es in Deutschland offiziell einfach keine Rundfunkempfänger gab.

Ich möchte hier einen anderen Aufruf starten:
Wir suchen Radio-Geschichten.
Wie war es denn so, als das erste Radio im Haus war?
Was wurde angehört?
Auf welche Sendung wartete man, die man keinesfalls verpassen wollte?
Welcher Sender wurde gehört? War's schon UKW? Wie ist es heute?

Ich erinnere mich gern daran, dass beim Opa immer der Deutschlandfunk auf Mittelwelle lief, das Gebissradio tat sein Knattern und Brummen hinzu.
Der andere Opa hatte schon ein moderneres Gerät mit funktionierendem UKW-Empfang, es stand in der „Stube“.
Er hatte ein Kabel in die Küche gelegt und dort einen Lautsprecher mitversorgt – ein zweites Radiogerät wäre zu teuer gewesen.
Wenn Oma kein Radio wollte, zog sie einfach den Stecker des Lautsprechers… Oder ich selber: Als ich begann, bewusst Radio zu hören, war ich begeisterter SWR3-Hörer, ich weiß immer noch auswendig, was so in der Elmi Radio-Show lief.
Und ständig hing ich am Kassettenrecorder, um mittwochabends Frank Laufenbergs Maxi-Wünschen oder sonntags die neuesten Lieder bei der SWF3 Hitline mitzuschneiden…

Es wäre absolut super, wenn wir Erlebnisberichte hätten, die wir veröffentlichen können (bitte angeben, ob wir den vollen Namen nennen dürfen).
Die Geschichten sollen das Museum lebendig halten, sie sind ebenso wichtig wie die Exponate selbst. Es braucht nicht viel Text, eine halbe DIN A4-Seite reicht da!
Bitte... Ihr würdet uns da wirklich helfen.

Museum und Museumstreff weiterhin virtuell

So lange wir Lockdown haben, findet im Elektronikmuseum weiterhin kein Museumstreff statt.
Virtuell gibt’s den Treff montags 19:30 Uhr über Skype. Bei Interesse bitte Mail an mich (Rainer.Specker@elektronikmuseum.org) – ich sende dann den Anmeldeldelink mit einer kurzen Anleitung und Angaben zum Datenschutz per E-Mail zu.

Zu beachten ist, dass die aktuelle Corona-Verordnung weiterhin keine Museumsöffnung, also auch keine Führungen zulässt.

Neue Exponate

Von Herrn Segelbacher haben wir eine schöne kleine Stempeluhr erhalten, die im Ingenieurbüro Segelbacher zur Arbeits- und Projektzeiterfassung in Betrieb war.
Wir werden schauen, dass künftig unsere Besucher ihre Tickets dran entwerten… Kurios: Als ich stempelte, war es gerade 13:65 Uhr: Die Uhr hat 100 „Minuten“ pro Stunde, alle drei „richtige“ Minuten stellt die Uhr ihren Stempel um 0,05 Stunden vor.
Um Klarheit zu schaffen, liegt eine Umrechnungstabelle bei.
Auch heute wird in der Arbeitswelt manchmal noch in Zehntel- (6 min.) oder Zwanzigstelstunden (3 min.) gerechnet.
Projektzeitabrechnungen lassen sich auf diese Weise im normalen Zehnersystem abrechnen.
Ob wir allerdings unsere Besucher um 16:75 Uhr zur Führung bitten sollen, ist fraglich…

Das Museum in der Presse

In der Frühjahrsausgabe „Wir im Gai“ ist das Elektronikmuseum in einem größeren Artikel vertreten.
Diese Argentäler Lokalzeitung lässt sich unter www.wir-im-gai.de/assets/wir_im_gai_1_2021_ans.pdf herunterladen.
Vielen Dank an Britta Nickel, die Macherin der Zeitung, die sich viel Zeit für Interview und Bilder genommen hat! Website: www.wir-im-gai.de.

Das Museum im Fernsehen

Gestern kam im SWR Fernsehen die Sendung „Landesschau Geschichten: Die Baden-Württemberger und ihre Hobbys“, die meine Frau ansah.
Plötzlich hörte ich das Wort „Farbfernsehen“. Als Vollblutelektroniker wurde ich da natürlich sofort hellhörig, ähnlich einer schlafenden Katze, der man ein Stückchen Wurst hinhält.
Also, was kam dann?
Der Beitrag vom „Koloss von Tettnang“, in dem es um den Antransport unseres 275 kg-Farbmonitors ging!
Mit der Dauer der Instandsetzung dieses Teils waren wir damals etwas optimistisch... Heiko Dobslaw ist immer noch am Schaltplan aufnehmen – einer Herkulesaufgabe bei einer Schaltung mit über 180 Röhren.
Zum Beitrag geht’s hier, ab 4:30 Minuten geht es los:
(www.ardmediathek.de/ard/video/landesschau-geschichten/swr-baden-wuerttemberg Link leider nicht mehr aktiv)

Historisches

  • Vor 175 Jahren, am 9. Februar 1846, wurde Wilhelm Maybach geboren – Namenspatron der Luxuslimousinen.
    Er war begnadeter Konstrukteur und hat z. B. bei Daimler den Motor des ersten Autos entworfen.
    Am 23. März 1909 gründete er zusammen mit Ferdinand Graf von Zeppelin die Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH, erst in Bissingen, ab 1912 in Friedrichshafen, wo sie 1918 in Maybach-Motorenbau umbenannt wurde.
    Später wurde dann die MTU daraus, inzwischen gehört die immer noch in Friedrichshafen ansässige Firma zum Rolls Royce-Konzern.
    Mehr zur interessanten Person beim Deutschlandfunk unter www.deutschlandfunk.de/vor-175-jahren-geboren-wilhelm-maybach-namenspatron-der.871.de.html?dram:article_id=492161.
  • Vor 125 Jahren, am 24. Februar 1896, präsentierte Henri Becquerel in Paris seine Entdeckung der Radioaktivität
  • Vor 75 Jahren, am 15. Februar 1946, wurde der ENIAC der Öffentlichkeit vorgestellt:
    Ein 27 Tonnen schwerer Rechner, der mit 17500 Elektronenröhren bestückt war, daher auch der Name, der für „Electronic Numerical Integrator and Computer“ steht.
    Ein schöner Artikel zu diesem ersten universal einsetzbaren elektronischen Rechner erschien in der Schwäbischen Zeitung: www.schwaebische.de/ueberregional/panorama_artikel,-der-erste-universalrechner-der-welt-war-streng-geheim-_arid,11327515.html
  • Ebenfalls vor 75 Jahren, am 7. Februar 1946, war erstmals der Drahtfunk im Amerikanischen Sektor, später in RIAS für Radio im amerikanischen Sektor umbenannt, auf Langwelle zu hören.
    Seit 1994 gehört der Sender zum Deutschlandradio.
  • Vor 25 Jahren, am 27. Februar 1996, kam das erste Pokémon-Spiel auf den Markt.
    Wer erinnert sich an die animierten „Taschenmonster“, wie das Spiel übersetzt heißt?
    Nun, ja, zumindest an mir ging dieser Trend, heute würde man vermutlich „Hype“ sagen, spurlos vorüber…
  • Vor zehn Jahren, am 17. Februar 2011, gewann erstmals ein Computer die Quizshow Jeopardy.
    In dem Spiel geht es darum, auf Antworten die passende Frage zu finden.
    Das besondere daran: Der IBM-Großrechner Watson war mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die lernte, selbst zu lernen – und gewann gegen zwei menschliche Champions.
    Mehr im WDR Stichtag unter www1.wdr.de/stichtag/stichtag-computer-mensch-jeopardy-100~_tag-17022021.html.

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.