Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,
hier kommt ein Museumstelegramm zur Abschaltung der ARD-Sender am 7. Januar 2024.
Seit November erscheint bei manchen im Ersten und in den dritten Programmen, dass eine SD-Abschaltung bevorsteht und man einen Sendersuchlauf durchführen muss.
Was bedeutet das?
Hier ein paar Informationen dazu.
SD-Abschaltung bei Satellitenempfang am 7. Januar 2025
Die ARD stellt am 7. Januar 2025 die Verbreitung per Satellit in SD-Qualität ein.
Betroffen sind "Das Erste" und die dritten Programme (SWR, BR, …). Danach können Zuschauerinnen und Zuschauer diese Programme ausschließlich in HD-Qualität empfangen.
Was heißt nun "SD" und "HD"?
SD steht in etwa für Standard-Fernsehen, so wie es bereits auf Röhrenfernsehern dargestellt werden konnte.
Viele Programme werden noch so ausgestrahlt, darunter die meisten Privatsender, das ZDF und bis zum Dreikönigstag auch die Programme der ARD.
HD steht für hochauflösendes Fernsehen, das praktisch jeder Flachbildfernseher darstellen kann.
Das Bild erscheint deutlich schärfer als in SD, jedes Detail kann dargestellt werden und vor allem Texteinblendungen sind deutlich lesbar.
ARD und ZDF senden bereits seit einigen Jahren zusätzlich zur SD- auch in HD-Qualität.
Wie erkenne ich, ob ich die Sender in HD bereits empfangen kann?
Bevor in den Elektrofachmarkt gegangen oder im Internet Geräte bestellt werden, sollte geprüft werden, ob der Empfang bereits mit den bestehenden Geräten möglich ist.
Werden bereits bei anderen Sendern irgendwo die Buchstaben "HD" beim Senderlogo angezeigt?
Wenn nicht, muss gegebenenfalls ein Sendersuchlauf durchgeführt werden. Wenn dann HD-Sender auftauchen und empfangen werden können, muss man sie nur noch in die richtige Reihenfolge sortieren, damit ist man fertig.
Werden keine HD-Sender empfangen, wird man technisch aufrüsten müssen.
Was ist ein Sendersuchlauf?
Um neue Satellitensender einstellen zu können, muss man bei digitalen Empfängern einen Sendersuchlauf durchführen.
Der automatische Sendersuchlauf sucht dabei alle Frequenzen nach Programmen ab und speichert Sender, die noch nicht abgespeichert sind, ab. Man findet sie dann bei den meisten Geräten am Ende der Senderliste.
Man sollte darauf achten, dass man die Option "nur freie Sender suchen" (oder "verschlüsselte Sender überspringen") aktiviert, sonst landen schnell mehrere tausend Sender in der Liste.
Wer sich auskennt und keinen automatischen Sendersuchlauf durchführen möchte, kann einen manuellen Suchlauf machen.
Hier die Daten der ARD-Sender für eine manuelle Sendersuche:
Frequenz: 11.362 MHz
Polarisation: Horizontal
Symbolrate: 22.000 Symbole/Sekunde
Die Daten für die Modulation (FEC 2/3, DVB-S2, 8PSK) braucht man normalerweise nicht einzustellen.
Wie sieht es mit der Senderliste aus?
Meist hat man sich an die Reihenfolge der Sender gewöhnt.
Neue Receiver sind fast immer vorprogrammiert. Ein Sendersuchlauf macht auch dort Sinn, denn die über Satellit ausgestrahlten Sender ändern sich immer wieder.
Erst danach sollten die Sender sortiert werden. Es gibt keine allgemeine Anleitung, wie man die Sender sortieren kann, das muss der Bedienungsanleitung entnommen werden.
Falls keine HD-Sender empfangen werden können: Brauche ich einen neuen Fernseher?
Ein neuer Fernseher ist nicht nötig. Falls noch keine HD-Programme empfangen werden können, genügt es, einen HD-fähigen Satellitenreceiver anzuschließen.
Prinzipiell kann das Programm auch auf Röhrenfernsehern dargestellt werden, jedoch wird es dazu vom Receiver in Standardauflösung umgewandelt, das Bild erscheint dann also nicht schärfer.
Man kommt in der Regel also nur bei Flachbildfernsehern in den Genuss der höheren Bildauflösung.
Die meisten Flachbildfernseher unterstützen HD (auch sogenannte "HD Ready"-Geräte, die sind völlig ausreichend).
Woran erkenne ich, dass ein Satellitenreceiver HD-Sender empfangen kann?
Der Fernsehstandard für HD-Sender heißt "DVB-S2", der für SD-Sender "DVB-S". Diese Angabe befindet sich meist auf dem Receiver, mindestens jedoch in der Bedienungsanleitung.
Beim Kauf eines Gerätes muss unbedingt darauf geachtet werden, insbesondere gebrauchte Geräte, die im Internet verkauft werden, können meist kein HD-Fernsehen empfangen.
Wie schließe ich den Satellitenreceiver an?
Man benötigt drei Anschlüsse: Das Antennenkabel mit dem Stecker mit dem Gewinde dran, die Stromversorgung und die Verbindung zum Fernseher.
Ein HD-fähiger Receiver verfügt über eine Buchse für die hochauflösende digitale Bildübertragung an den Fernseher, sie ist mit "HDMI" beschriftet.
Meist sind auch an neuen Receivern zusätzlich die alten großen schwarzen Scart-Buchsen vorhanden. Diese sollte man nur benutzen, wenn man noch einen alten Röhrenfernseher oder Videorecorder am Receiver anschließen will. Zur Übertragung des hochauflösenden Fernsehens sind Scart-Buchsen (und auch die runden Cinch-Buchsen) ungeeignet.
Ein einigermaßen neuer Flachbildfernseher verfügt ebenfalls über eine solche Buchse. Entsprechend ist das Verbindungskabel mit zwei gleichen "HDMI-Steckern" versehen.
Das HDMI-Kabel gehört bei den meisten Geräten nicht zum Lieferumfang. Es muss separat erworben werden.
Beachtet werden sollte auch, dass der Receiver eine Steckdose benötigt. Beim Einkauf sollte man also an die gegebenenfalls nötige Mehrfachsteckdose denken.
Was, wenn mein Fernseher keine HDMI-Buchse hat?
Man braucht deswegen nicht aufs hochauflösende Fernsehen zu verzichten, denn diese Geräte besitzen meist eine sogenannte DVI-Buchse. Mit einem einfachen Adapter kann man auch daran einen HDMI-Stecker anschließen. Etwas umständlich wird es dann trotzdem, denn für den Ton muss ein extra Kabel verbunden werden, je nach Receiver ein Cinchkabel (das mit dem roten und dem weißen runden Stecker) oder einem Adapter von Scart auf Cinch.
Alle Angaben ohne Gewähr
Museumstreff
Wer mit seinem Latein am Ende ist, ist gerne eingeladen, zu unserem Museumstreff zu kommen und sich dort Rat zu holen:
Jeden Montag von 17:00 bis 19:00 Uhr (nicht an Feiertagen).
Der nächste Treff ist am 13. Januar.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern unserer Website ein gutes neues Jahr!
Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum!
Rainer Specker
Erster Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.