Nachrichten: SI-Einheiten

Depesche 20-05

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

Hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Mai 2020.

Museumsöffnung am 5. Juni 2020

Es geht weiter!
Das Museum öffnet am Freitag, dem 5. Juni 2020 wieder seine Pforten!
Klar ist, dass auch wir an die jeweils gerade gültigen Corona-Vorschriften gebunden sind und daher entsprechende Sicherheitsregeln einhalten müssen.
Dies efolgt in steter Abstimmung mit dem Stadtmuseum.
Unter anderem wird die Anzahl Personen, die gleichzeitig im Museum sein dürfen, begrenzt.
Es wird vorerst nur an den Wochenenden geöffnet:

Freitags 14:00 bis 18:00 Uhr
Samstags 10:00 bis 18:00 Uhr
Sonntags 14:00 bis 18:00 Uhr

Vorerst wird es nur den Betrieb über die normale Tageskasse geben.
Führungen werden später wieder aufgenommen, sobald die entsprechenden Verordnungen in einer Art gelockert sind, dass wieder sinnvolle Führungen möglich sind.
Mit Kinderaktionen werden wir noch länger warten müssen, hier beobachten wir kontinuierlich die aktuelle Lage.

Hier eine Bitte an unsere Vereinsmitglieder:
Da wir die Personenzahl begrenzen und dazu die im Museum befindlichen Leute zählen müssen, sollten Mitglieder während der Öffnungszeiten ausschließlich über die Kasse ins Museum und bitte auch nur über diesen Weg wieder hinaus!
Mitglieder, die einen Schlüssel haben, sollten bitte vorzugsweise außerhalb der Öffnungszeiten ins Museum.
Der Eintritt für Mitglieder ist frei, die Mitarbeitern oder der Mitarbeiter an der Kasse wird lediglich den Namen notieren.
Stets besser ist es, ein Mitglied mit Schlüssel zu fragen, um mit ihm außerhalb der Öffnungszeiten ins Museum zu kommen.

Zum Personenzählen fällt mir der alte Mathematik-Witz ein: Was ist Mengenlehre? - Wenn zwei Personen in einem Raum sind und drei gehen hinaus, muss einer wieder hinein gehen, damit keiner mehr drin ist…
Spaß beiseite - bitte haltet Euch an die Regel, während der Öffnungszeiten nur über die Kasse ein- und auszugehen. Danke!

Museumstreff

Mit dem Museumstreff wird es demnächst weitergehen, vorerst nur für Vereinsmitglieder, mit begrenzter Personenzahl.
Dadurch ist eine Voranmeldung bei mir nötig!
Gäste können wir zu den Zeiten des Museumstreffs vorerst keine zulassen.
Wir haben vor, Mitte Juni wieder mit den Treffs zum Betrieb des Museums weiterzumachen - ich werde Euch rechtzeitig mitteilen, sobald der genaue Tag feststeht.
In der Mitteilung werden dann auch weitere Informationen zu den Coronaregeln beim Museumstreff zu finden sein. Eine Feuertaufe haben wir bereits hinter uns - wir haben vergangenen Montag einen sehr guten und koordinierten Museumsputz hinbekommen!
Die Regeln dazu auszuarbeiten, war ein halber Sonntag Arbeit (ohne die Zeit gerechnet, die für die nötige ständige Beobachtung der aktuellen Gesetzeslage aufgewendet werden muss)…
Jedenfalls haben wir damit nun eine Grundlage, auf der wir aufbauen können.

Vielen herzlichen Dank nochmals an alle Mitglieder, die sich beim Museumsputz eifrig eingesetzt haben!

Lager-Umräumaktion

Diese können wir in der nächsten Zeit nicht angehen, da es derzeit nicht ohne Ansteckungsrisiko geht:
Erhöhte Atemaktivität durch körperliche Anstrengung, und das in engen Gängen, erhöht das Risiko sehr, meines Erachtens zu sehr, auch mit Maske.
Hier auch nochmal die Bitte, wenn irgendwie möglich, Gerätespenden noch zurückzuhalten, da das Lager wirklich sehr voll ist.

Online-Auftritt, Digitales Elektronikmuseum

Weiterhin arbeiten Werner Hoch und Korrekturleser intensiv am elektronischen Museumsführer, der zur Museumsöffnung am 5. Juni für alle freigeschaltet wird - über QR-Codes in den jeweiligen Themenbereichen oder über einen Link, den man im Museum vorfindet.
Für den elektronischen Museumsführer war geplant, diesen auch auf zwei (bereits angeschafften) Touchdisplays anzubieten, was wir jedoch coronabedingt aus hygienischen Gründen noch nicht machen können.
Mit mitgebrachten Smartphones lassen sich alle Inhalte abrufen.
Die wichtigsten Inhalte werden wir für Leute ohne Smartphone in gedruckter Form an Stelen anbringen.

Weitere Videos zur Neugestaltung des Stadtmuseums

Das Stadtmuseum (vormals Montfortmuseum) ist im gleichen Gebäude untergebracht wie das Elektronikmuseum.
Das Museum wird neu gestaltet, worüber in der Schwäbischen Zeitung in einer Artikelserie mit Videos berichtet wird, hier die Übersichtsseite der Schwäbischen Zeitung dazu:
www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_dossier,-von-der-rumpelkammer-zum-schmuckstück-neugestaltung-des-tettnanger-stadtmuseums-_doid,3211.html
Achtung: Die Anzahl Artikel, die pro Woche abrufbar sind, kann begrenzt sein. Werden zu viele Artikel abgerufen, erscheint ein Hinweis, dass man das "Schwäbische Plus"-Digitalabo abschließen kann, der Artikel ist dann nicht mehr lesbar und das Video kann nicht mehr abgespielt werden.
Dann einfach an einem anderen Tag nochmal versuchen, die Videos bleiben noch eine Weile online.
Mehr zur Neugestaltung gibt es auch unter www.uni-konstanz.de/universitaet/gesellschaft-und-wirtschaft/transfer-lehre/veranstaltungen/stadtmuseum-tettnang zu lesen.

Historisches

40 Jahre Valvo-Röhren - Es ist schon eine Weile her, als es 40 Jahre waren, inzwischen sind es schon 96 Jahre… Jedenfalls brachte Firma Valvo in ihrer Firmenschrift 1964 einen hochinteressanten Artikel zum Thema heraus.
Ich bin auf den Artikel gestoßen, weil wir aus einem Nachlass ein Exemplar der originalen Firmenschrift erhalten haben.
Bei Radiomuseum.org hat sich jemand die Mühe gemacht, den Artikel abzutippen und mit Scans der Abbildungen zu ergänzen: www.radiomuseum.org/forum/40_jahre_valvo_roehren.html
Mich freut es sehr, nun auch das Original im Museum zu haben. Der Hinweis auf den Artikel nehme ich hier vorweg, mehr zu diesem Nachlass folgt in den nächsten Depeschen.

Hier also historische Fakten im Mai 2020:

  • 145 Jahre Meter: Vor 145 Jahren, am 20. Mai 1875, wurde von 17 Nationen die Internationale Meterkonvention unterzeichnet - seither gibt es den (oder das) Meter als Längenmaß.
    Festgelegt wurde er von der französichen Nationalversammlung als zehnmillionsten Teil der Strecke vom Nordpol zum Äquator - eine genau definierte Teilstrecke musste dann genau vermessen werden, bevor dann die Definition eines Meters in Form eines Platinstabes präsentiert werden konnte.
    Bei der Meterkonvention wurde auch ein Platin-Iridiumzylinder als Urkilogramm definiert, dessen Gewicht eines Wasserwürfels mit 10 cm Kantenlänge entspricht.
    Wie in früheren Museumsdepeschen berichtet, trat die Definition des Urmeters und des Urkilogramms erst vor einem Jahr außer Kraft, am 20. Mai 2019.
  • 125 Jahre Antenne: Am 7. Mai 1895 präsentierte der russische Physiker Alexander Stepanowitsch Popow einen Funkempfänger!
    Er baute ein Frühwarnsystem für Gewitter, das eine Klingel läuten ließ, sobald eine elektromagnetische Störung über seine Antenne empfangen wurde.
    Doch Popow dachte weiter:
    "Ich hoffe, dass mein Instrument nach gewissen Verbesserungen genutzt werden kann, Signale über beträchtliche Entfernungen zu übertragen, und zwar mithilfe von schnellen elektrischen Schwingungen. Es muss dafür nur eine Quelle von ausreichender Energie für solche Schwingungen geben."
    Und er behielt Recht: Im März 1896 funkte er den Namen seines Vorblides Heinrich Hertz per Morsezeichen 250 Meter weit. In Russland wurden diese Versuche geheimgehalten, so dass sich im Juni 1896 der Italiener Guglielmo Marconi ein Patent zur drahtlosen Übertragung von Signalen ergatterte - und damit auch sehr berühmt wurde. Mehr dazu beim Deutschlandfunk unter www.deutschlandfunk.de/der-physiker-alexander-popow-grossonkel-des-rundfunks.871.de.html?dram:article_id=476127
  • 60 Jahre Laser: Vor 60 Jahren, am 16. Mai 1960 präsentierte der Deutsche Theodore Maiman den ersten Laser - ein roter Rubinlaser.
    Das 50-jährige Laserjubiläum wurde vor 10 Jahren im Elektronikmuseum und auf Initiative der Elektronikmuseums-Macher auch in der Elektronikschule gebührend gefeiert: Mit einem Tag des Lasers, bei dem sich einige Tettnanger Firmen präsentierten und der mit einem Lasershow-Wettbewerb als Höhepunkt abgeschlossen wurde.
    Weshalb ist die Lasertechnik gerade in Tettnang so wichtig?
    Erst Lasertechnik ermöglicht präzise optische Sensorik und Lithografie (damals gab es mit der Firma KLEO noch einen Hersteller für präzise lithografische Anlagen zur Herstellung von Mikrochips).
    Auf diesen Tag des Lasers geht es auch zurück, dass an der Elektronikschule Tettnang nun auch Lasertechnik unterrichtet wird.
    Seit 2016 hat die UNESCO den 16. Mai zum Tag des Lichts ernannt, nach dem Jahr des Lichts 2015.
  • 50 Jahre Bildplatte: Vor 50 Jahren, im Juni 1970, wurde vom Firmenkonsortium AEG-Telefunken, Teldec und Decca die erste Bildplatte vorgestellt, die TElevision Disc, kurz TED.
    Ein (zumindest meistens) funktionsfähiges Exemplar befindet sich in unserer Ausstellung bei den Videogeräten.
    Die weiche Kunststoffscheibe wird tatsächlich mechanisch mit einer Nadel abgetastet - mit 3 MHz, sogar in Farbe!
    Bemerkenswert, dass wir so ein Gerät haben, da es nur zwei Jahre lang gebaut und wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt wurde.
    Von der Farbe sieht man bei uns allerdings nichts, da wir nur Dick und Doof auf Bildplatte haben.
    Beziehungsweise auf Bildplatten: Auf eine Platte passen nur ca. 10 Minuten, macht sechs Platten für den 60 Minuten "langen" Film.
  • Vor 35 Jahren, am 23. Mai 1985, strahlte die ARD erstmals die Nationalhymne zum Sendeschluss auf. Und danach das FUBK-Testbild mit Messton. FUBK heißt übrigens Farb-Universal-Bild mit Kreis. Sendeschluss. Ja, sowas gab es einmal…

Wer historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Depesche 19-12

JugendKulTTour

Am 7. Dezember gab es im Elektronikmuseum im Rahmen der JugendKulTTour des Jugendhauses Tettnang zwei Aktionen:
Am Vormittag löten die Jüngeren mit Begeisterung Christbäume aus Holzbrettchen in Reißnageltechnik.
Später, am Nachmittag kam eine Gruppe älterer Jugendlicher ins Museum. Zwei der aus lauter Jungen bestehenden Gruppe löteten einen von Werner Hoch eigens für diese Aktion entworfenen SMD-Weihnachtsstern, drei bauten unsere Reißzwecken-Orgel, und weitere drei löteten den EMTT-Metalldetektor in SMD-Technik zusammen.
Als erste waren die Jungs mit den Sternen fertig, während sich die Orgel- und Metalldetektorlöter schier ein Löt-Wettrennen lieferten. Die Metalldetektoren pfiffen dann schon, zwei davon sogar auf Anhieb, kurz bevor die Orgeln dann auch spielbereit waren.
Eine großartige Leistung aller Beteiligten, Kinder und Jugendliche wie Helfer!
Ich bewunderte vor allem die Geduld aller Teilnehmer: Die waren die komplette Zeit in höchster Konzentration bei der Sache!

Lies mehr…

Depesche 19-02

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Februar 2019.

Das Museum in der Presse

Für den Film "Death By Design", der am Valentinstag in unserem Museum lief, interessierten sich deutlich über 50 Leute.
In unserem Radioraum war kein einziger Sitzplatz mehr frei! Sogar unser 50-er-Jahre-Tisch musste als Sitzgelegenheit herhalten... In der Schwäbischen Zeitung erschien ein Vorbericht und dann ein ausführlicher Artikel dazu, wie der Abend verlaufen ist:
https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_artikel,-death-by-design-arbeitskreis-lädt-zu-filmabend-ein-_arid,11006654.html
https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_artikel,-appell-für-nachhaltigen-umgang-mit-handy-und-co-_arid,11010879.html

Vielen Dank an die Zeitungsredaktion!
Auch in den Tettnanger Gemeindenachrichten wurde mehrfach berichtet.
Insgesamt war die Veranstaltung eine sehr schöne Zusammenarbeit zwischen dem Elektronikmuseum, dem Arbeitskreis Regional und Fair und Melanie Friedrich vom Tettnanger Büro für bürgerliches Engagement!
Vielen Dank an alle Beteiligte! Lies mehr…

Depesche 18-12

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Dezember 2018.

Dank an alle Helfer und Unterstützer des Elektronikmuseums

2018 war ein sehr arbeitsintensives Jahr, das zahlreiche Stunden für das Museum forderte, von der VDE-Prüfung über die Betreuung der Maker Faire bis hin zu den zahlreichen Führungen und Kindergebrtstagen, sowie unseren Jugendprojekten im Rahmen der Projekttage des Montfortgymnasiums, der Ferienspiele Argental und dem Ferienprogramm der Stadt Tettnang.
Nicht zu vergessen natürlich der normale Museumsbetrieb, sauber halten, Geräte reparieren, Material nachbestellen und die Kasse betreuen.
Und die Organisation des Programms für Mitglieder.
Ehrenamt fordert einiges ab: Ohne Euch Helfer würde hier nichts funktionieren.
Danke!

Historisches: SI-Einheiten

Heute gibt es zwei Mal einen Punkt "Historisches".
Wahrlich historisch ist, was am 16. November auf der Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris beschlossen wurde:
Nämlich die Neudefinition der internationalen Maßeinheiten!
In Kraft tritt die Änderung am 20. Mai 2019, an diesem Tag ist Weltmetrologietag.
Ab dann wird das Kilogramm nicht mehr durch einen Metallzylinder in einem Pariser Tresor definiert, sondern abgeleitet aus Naturkonstanten.

Was ist eine Naturkonstante?

Zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit mit exakt 299792458 Meter pro Sekunde ist eine Naturkonstante. Sie ist überall gleich, so weit wir jedenfalls wissen.
Es gibt zahlreiche solcher Naturkonstanten, wie zum Beipiel auch die Ladung des Elektrons ("Elementarladung") oder das Plancksche Wirkungsquantum h.
Aus diesen drei Naturkonstanten Elementarladung, Lichtgeschwindigkeit und Plancksches Wirkungsquantum ist ab 20. Mai dann das Kilogramm definiert.
Neben dem Kilogramm wird auch das Ampere (Stromstärke), das Kelvin (Temperatur) und das Mol (Stoffmenge) neu definiert.
Wirklich eine Revolution!

Weshalb wurde die Neudefinition nötig?

Wird eine Einheit auf ein (menschengemachtes) Normal bezogen, hat man ein Problem, wenn sich dieses verändert. So hat das Urkilogramm nach 129 Jahren 50 Mikrogramm an Gewicht verloren. Mit absurden Konsequenzen: So musste zum Beispiel alle vier Jahre die Ladung des Elektrons "angepasst" werden - obwohl sich diese ja nicht verändert. Eben nur, dass die Umrechnung ins Ur-Kilogramm korrekt bleibt. Durch das Umkehren der Definition - die Elementarladung ist definiert - "stimmt" das Kilogramm immer!

Wie ist nun das Kilogramm definiert?

Auf zweierlei Arten:
Einmal durch die Anzahl Silizium-28-Atome in einer ca. 97 mm großen Kugel, und einmal über eine so genannte Watt-Waage. Beide Verfahren leiten das Kilogramm aus Naturkonstanten ab und somit sind beide Verfahren gleichwertig gültig.
Die physikalisch-technische Bundesanstalt in Braunschweig hat zum Thema ein hoch interessantes Heft herausgegeben - "Maßstäbe" Heft 14.
Es kann unter https://www.ptb.de/cms/presseaktuelles/zeitschriften-magazine/massstaebe.html heruntergeladen oder auch kostenlos in Papierform bestellt werden. Lies mehr…