Museumsdepesche für den Monat März 2021

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,
hier kommt die Museumsdepesche für den Monat März 2021.

Ausstellung mit Schwerpunkt 100 Jahre Rundfunk

Vergangene Woche waren wir nach Anpassung unseres Hygienekonzepts, ausreichend Durchzug, Sicherheitsabstand, medizinischen Masken und stark beschränkter Personenzahl im Museum und haben die bisherige SABA-Ausstellung passend zum Motto 100 Jahre Rundfunk umgebaut.
Die Ausstellung steht soweit, während die Arbeiten an der Online-Dokumentation der Ausstellung noch andauern.
Eins kann ich schon sagen:
Es wird super!
Vielen Dank allen Mitwirkenden, online und „live“!
Da ab morgen wie erwartet die Corona-Notbremse in Kraft tritt, bleibt das Museum noch zu, bis es die Sieben-Tages-Inzidenz des Virus' zulässt.
Wir werden den Öffnungstermin frühestmöglich auf unsere Website stellen.
Bis auf weiteres bleibt auch der Museumstreff virtuell, bei Interesse bitte Mail an mich (Rainer.Specker@elektronikmuseum.org) – ich sende dann den Anmeldeldelink mit einer kurzen Anleitung und Angaben zum Datenschutz per E-Mail zu.

Neue Exponate zur Ausstellung

Von Horst Willers haben wir als Leihgabe schöne historische Detektorradios samt Kopfhörern aus den 1920-ern erhalten sowie eine originale sehr aufwändige Rahmenantenne, einen Brown Trichterlautsprecher und weiteres Zubehör passend zu unserem Seibt EA 437 von 1927.
Damit haben wir eine komplette Empfangsstation aus dieser Zeit aus lauter Originalteilen im Museum!
Vielen Dank, Horst!

Von Theo Heim bekamen wir zwei historische Empfänger gestiftet, einen super erhaltenen Saba 452 WK aus 1940 und ein Gerät eines unbekannten Herstellers von ca. 1948.
Die Skala ist französisch, die Innereien kommen jedoch von schwäbischen Firmen wie zum Beispiel von der Elektroteile GmbH Oberuhldingen oder des Lautsprechers aus Esslingen.
Ich vermute daher, dass auch dieses Radio in unserer Gegend hergestellt wurde.

Historisches

  • Vor 425 Jahren, am 31. März 1596, wurde der bedeutende französische Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler René Descartes geboren.
    Neben Wirken im Bereich der Philisophie („Ich denke, also bin ich“) hat der latinisiert auch auch als Renatus Cartesius bekannte Wissenschaftler bedeutende Beiträge in der Mathematik und der Physik geleistet.
  • Vor 100 Jahren, am 7. März 1921, wurde das vermutlich erste Patent zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) erteilt:
    für eine „Vorrichtung zur Beantwortung von Fragen“, Erfinder war der Österreicher Wolfgang von Kempelen.
    Das Patent enthielt einige zunächst verrückt erscheinende Ideen, z. B. eine Sprachausgabe, die mittels zwei Grammophonen realisiert wurde.
    Mehr beim Heinz-Nixdorf-Museumsforum unter blog.hnf.de/ein-patent-fuer-kuenstliche-intelligenz.
  • Vor 90 Jahren, am 9. März 1931, brachte der deutsche Physiker Ernst Ruska das erste Elektronenmikroskop ans laufen.
    Eine höchst bedeutende Erfindung, ohne die man wohl kaum sowas Winziges wie zum Beispiel Coronaviren zu Gesicht bekommen würde.
    www.deutschlandfunk.de/9-maerz-1931-erstes-elektronenmikroskop-praxisreif-fuer-100.871.de.html?dram:article_id=493669
  • Vor 75 Jahren, am 31. März 1946, startete in Baden-Baden der Südwestfunk das regelmäßige Hörfunkprogramm.
    Vielen herzlichen Dank an Stephan Weierich, der mir diese Information just in dem Augenblick zukommen ließ, als ich beim Schreiben genau an dieser Stelle war!
    www.swr.de/swr4/nachrichten/karlsruhe/75-jahre-swr-100.html
  • Vor 50 Jahren, am 7. März 1971, feierte die Sendung mit der Maus Premiere.
    Wir haben zur Sendung die besondere Beziehung, dass der Filmschneidetisch, auf dem die Zeichentrickfilme geschnitten wurden, bei uns im Museum steht.
  • Vor 15 Jahren, am 1. März 2006, wurde die Tettnanger Firma Avira mit diesem Namen gegründet.
    Sie geht auf die vor 35 Jahren gegründete H+BEDV zurück, die ehemalige Elektronikschüler in Tettnang gründeten.
    Die meisten Leser dürften die Firma kennen – mit ihrem für Privatanwender kostenlosen Antivirenprogramm konnten und können zahlreiche Computer am Laufen gehalten werden.

Auch ins Kapitel Historisches gehört wohl ein Film des hr, in dem es bei einem Besuch im Fernmeldetechnischen Zentralamt der Bundespost in Darmstadt um Bildübertragung per Laser sowie ums Farbfernsehen geht.
Etwas kurios, wie die Farbfernsehbilder gelobt werden – ist der Beitrag doch schwarzweiß…
Der Beitrag lief vor 55 Jahren, am 3. März 1966: www.hr.de/unternehmen/backstage-und-meldungen/archiv-fundstuecke/schaetze-aus-dem-hr-archiv--1966-bilduebertragung-per-laserstrahl,archivschatz-fernmeldetechnisches-zentralamt100.html

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Frohe Ostern!