Museumsdepesche für den Monat November 2021

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte, hier kommt die Museumsdepesche für den Monat November 2021.

Lötaktionen JugendkulTTour

Am 27. November konnten noch die Lötaktionen der JugendkulTTour stattfinden, die wir regelmäßig in Kooperation mit dem Jugendhaus Tettnang anbieten.
Am Vormittag wurden SMD-Weihnachtssterne gelötet und am Nachmittag mit etwas älteren Jugendlichen unsere EMTT-Taschenrechner.
Während im November noch weitere Kinder-Lötaktionen stattfanden, haben wir aufgrund der aktuellen Coronasituation beschlossen, bis auf weiteres keine Lötaktionen/Kindergeburtstage mehr anzubieten.

Führungen

Führungen bleiben möglich, seit dem 4. Dezember gilt da 2G+.
Zudem beschränken wir die Besucherzahl auf Kleingruppen mit maximal acht Teilnehmern pro Führung.
Auf der Website bleibt der Hinweis stehen, dass die maximale Personenzahl angefragt werden soll.

Neue Exponate

Aufgrund der Coronasituation sollen körperliche Arbeiten vermieden werden, weshalb wir derzeit nur in Ausnahmefällen neue Exponate annehmen.
Insbesondere bitten wir darum, nicht ungefragt Exponate mit ins Museum zu bringen.
Mehrere besondere Stücke befinden sich neu in unserem Bestand, zum Beispiel

  • ein gut erhaltener Empfänger Telefunken T9 von 1927 mit Lautsprecher.
    Tolles Stück mit interessantem Design!
  • Ein Ampex-Videorecorder der ersten Stunde mit einem ein Zoll breiten Videoband; man kennt solche Geräte höchstens noch aus Columbo-Filmen.
  • Wir freuen uns auch über den schönen Adventskranz, den uns ein Mitglied aus Elektronikteilen gebaut hat!

Andere Museen

Gute Nachrichten: Deutschlands größte Privatsammlung von Telefonapparaten und der zugehörigen Technik hat nach sehr langer Suche endlich eine neue Heimat gefunden!
Die Sammlung Schmidt zieht komplett nach St. Georgen in den Schwarzwald.
Im SWR kam ein Fernsehbeitrag zum Umzug:
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/deutschlands-groesste-private-telefonsammlung-zieht-um-100.html
Artikel dazu im Südkurier: https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/umzug-von-konstanz-nach-sankt-georgen-die-riesige-telefonsammlung-schmidt-findet-eine-neue-heimat-im-schwarzwald;art372448,10972720
Letztes Jahr kam im SWR ein ausführlicherer Bericht über die Sammlung:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/telex-handy-co-hans-dieter-schmidt-und-seine-telekommunikationssammlung-swr2-tandem-2020-12-09-100.html

Historisches

  • Vor 250 Jahren, am 6. November 1771, wurde Alois Senefelder geboren – der Erfinder der Lithografie.
    Das Wort kommt von Stein – Lithos, der Druckstein.
    Im Elektronikmuseum lassen sich solche Steine bewundern, die einst zum Drucken der Skalen von Saba-Radios dienten.
    https://www.deutschlandfunk.de/vor-250-jahren-geboren-alois-senefelder-der-erfinder-der-100.html.
    Heute bedeutsam ist eine Form der Lithografie vor allem in der Elektronik bei der Mikrochipfertigung – Licht mit extrem kurzen Wellenlängen belichtet sehr, sehr kleine Strukturen auf Fotolack auf Siliziumplättchen.
    Zum Vergleich: Ein feines menschliches Haar hat 0,02 bis 0,04 mm Durchmesser. Nur 0,000002 mm (2 Nanometer) klein sind die Strukturen, an denen der Halbleiter­hersteller TSCM gerade arbeitet.
    Nur durch diese kleinen Strukturen ist es möglich, dass Milliarden von Transistoren auf einen Chip passen:
    Der Prozessor im iPhone 13 hat mit 15 Milliarden fast doppelt so viele Transistoren als Menschen auf der Erde leben (Strukturgröße 5 Nanometer).
    Kaum zu glauben, was sich in diesen 250 Jahren getan hat.
  • Vor 175 Jahren, am 17. November 1846, eröffnete der dreißigjährige Mechaniker Carl Zeiss in der Jenaer Neugasse Nr. 7 eine Werkstätte und einen kleinen Laden.
    Daraus wurde das Unternehmen Zeiss, das heute zu den bedeutendsten industriellen Unternehmen der optischen und optoelektronischen Technologie zählt.
  • Vor 55 Jahren: Im Quiz "Wer weiß denn sowas" kam die Frage
    "Welcher Zufall führte dazu, dass 1966 in New York die Musik in Telefonwarteschleifen patentiert wurde?"
    Kurzum, es war so genanntes "Übersprechen" in einer Telefonanlage.
    Deren Betreiber, der New Yorker Fabrikant Alfred Levy, hat das Marktpotential der Warteschleifenmusik erkannt und sie zum Patent angemeldet. Das Patent wurde im April 1966 erteilt.
    Mehr dazu beim ORF: https://orf.at/v2/stories/2246784/2246787/.
  • Vor 50 Jahren, am 15.11.1971, stellte Intel den ersten Mikroprozessor auf einem Chip vor und brachte damit eine unglaubliche Entwicklung in Gang. Es gibt im Web zahlreiche Artikel darüber, es sei hier auf den bei heise.de erschienenen hingewiesen:
    https://www.heise.de/news/Der-Mikroprozessor-wird-50-Jahre-alt-Mit-dem-Intel-4004-fing-es-an-6250092.html

Kein aktueller Bezug, aber dennoch interessant ist dieser Artikel zur Bildübertragung über Draht:
https://www.fotomagazin.de/technik/analoge-fotografie/die-geschichte-der-bilduebertragung?utm_source=sendinblue&utm_campaign=FOTO_ZNL_181121&utm_medium=email

Zum Thema "Technik und Design", das wir als Untertitel auf den Museumsprospekten stehen haben, passt dieser Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wie-hitler-die-idee-fuer-den-kaefer-stahl-die-geschichte-des-vws-17630969.html

ARD Retro

Ganz baff war ich, als ich diesen Filmbericht zur Einführung der Postleitzahlen sah.
Ja, auch die vierstelligen Zahlen wurden irgendwann mal eingeführt…
https://www.ardmediathek.de/video/swr-retro-abendschau/neue-postleitzahlen/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExODAyODQ/
Sehr erstaunt bin ich über die erhebliche Ingenieursleistung, die für den dermaßen hohen Automatisierungsgrad damals notwendig war!

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum,
Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.