Museumsdepesche für den Monat Dezember 2022

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,
hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Dezember 2022.

Museumsbetrieb in der Wintersaison

In der Wintersaison hat die Tageskasse geschlossen.
Dennoch gibt es Betrieb im Elektronikmuseum.
Führungen gibt es nach Absprache, ebenso Kinder-/Jugendlötaktionen.
Der Museumstreff findet das ganze Jahr über statt, jeden Montag von 17:00 bis 19:00 Uhr, außer an Feiertagen.
Willkommen sind Vereinsmitglieder und Personen, die sich über Führungen, Kindergeburtstage oder auch spezielle technische Dinge informieren oder Exponate vorbeibringen möchten.
Eingang ist die mittlere Tür (die mit der Nummer 41 drüber). Es wird kein Eintritt verlangt.

Interessante Online-Zeitschriften

Bei der GFGF (Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e V.) findet man „Radiorama“ – herausgegeben von Johannes Gutekunst aus Rupperswil in der Schweiz.
Radiorama widmet sich vorwiegend funkhistorischen Dingen.
https://www.gfgf.org/de/radiorama.html
Besonders hervorzuheben ist hier die Ausgabe 85, die sich intensiv mit der Firma Saba befasst.
Die GFGF ist der größte Verein für Interessierte historischer Radios, Tonbandgeräte usw. in Deutschland.
Der Förderverein unseres Elektronikmuseum ist dort Mitglied.
Natürlich freut sich dieser Verein über Mitglieder, mehr unter https://www.gfgf.org/de/mitgliedschaft.html.
ON.LINE heißt der zweimal im Jahr erscheinende Newsletter des Thüringer Museums für Elektrotechnik.
Dessen Leiter Stephan Hloucal trägt dazu jedes Mal höchst interessante Fakten zusammen, die er in sehr anschaulichen Artikeln präsentiert.
ON.LINE ist unter https://www.elektromuseum.de/newsletter.html frei als PDF verfügbar.
In der aktuellen Ausgabe wird ab Seite 7 ausführlich über Glas zur Röhrenherstellung berichtet.

Historisches

  • 75 Jahre Mobiltelefon?
    Jedenfalls wurde der Grundstein bereits vor 75 Jahren gelegt – am 11. Dezember 1947 wurde von den amerikanischen Bell-Laboratorien ein Dokument herausgegeben, das sich mit der großflächigen Verfügbarkeit mobiler Telefonie befasst. Autor war Douglas Ring, Mitarbeiter bei der Telefonforschung.
    Mehr dazu im Blog des Heinz-Nixdorf-Museumsforums unter
    https://blog.hnf.de/mobiltelefonie-so-fing-es-an/.
  • 75 Jahre Transistor!
    Am 23. Dezember 1947 präsentierten John Bardeen, William Shockley und Walter Brattain von den Bell Laboratories erstmals ein neuartiges elektronisches Bauteil, das man heute „Transistor“ nennt:
    Ähnlich wie zuvor mit Elektronenröhren möglich, ließ sich damit ein Strom mit Hilfe einer kleinen Hilfsspannung kleiner Leistung steuern.
    Die drei Entwickler erhielten 1956 für ihre Erfindung den Nobelpreis in Physik.
    Was ein Transistor ist und wo er eingesetzt wird, ist beim SWR hervorragend erklärt, auch elektrotechnische Laien verstehen das:
    https://www.swr.de/wissen/essenz-des-computerchips-75-jahre-transistor-100.html.
    Wer tiefer ins Thema eintauchen möchte, findet sehr interessante Informationen bei der Zeitschrift Elektronik Praxis unter https://www.elektronikpraxis.de/75-jahre-transistor-ein-besonderes-weihnachtsgeschenk-a-bfe545eab38f0d96db754d97eb5f1bc1/.
    Kleiner Hinweis am Rande: Es gibt zweierlei Sorten von Transistoren.
    Vielen von uns dürften die bipolaren Typen mit den Anschlüssen Emitter, Basis und Kollektor bekannt sein.
    Die Erfindung befasst sich mit Feldeffekttransistoren, deren Wirkungsweise näher an der von Elektronenröhren liegt.
    Heutige Computerchips bestehen fast ausnahmslos aus Feldeffekttransistoren.
  • 70 Jahre Fernseh-Regelbetrieb
    Vor 70 Jahren, am 25. Dezember 1952, ging das Fernsehen in Deutschland offiziell auf Sendung.
    Zunächst gab es nur 4500 Empfänger dafür, was sich schnell ändern sollte.
    Ein schöner Artikel zum Thema findet sich beim Deutschlandfunk unter https://www.deutschlandfunk.de/regelbetrieb-bundesdeutsches-fernsehen-100.html.
  • 50 Jahre Pong
    Am 29. November 1972 veröffentlichte die Firma Atari ein neuartiges Videospiel namens „Pong“, das den meisten von uns bekannt sein dürfte:
    Zwei Striche und ein Punkt, der dazwischen hin- und hergespielt werden kann.
    Die ersten Versionen des Spiels waren keine Computerspiele im eigentlichen Sinn, da sie fest verdrahtet aus einzelnen Logikbausteinen aufgebaut waren, die einfach so funktionieren.
    Sie enthielten kein Programm, so wie ein Computer.
    Website dazu mit Animation bei der Süddeutschen Zeitung unter https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/pong-videospiel-50-jahre-atari-e605055/.
    Geschichtlich interessanter ist der Artikel bei heise.de:
    https://www.heise.de/hintergrund/50-Jahre-Pong-Der-Videospiel-Urknall-7066042.html.
    Zum 50-jährigen Jubiläum planen wir ein ganz besonderes Pong-Spiel im Museum.
    Lasst Euch überraschen!
  • 50 Jahre HP 9830A
    Im Dezember 1972 brachte die amerikanische Firma Hewlett-Packard den in BASIC programmierbaren Tischrechner HP 9830A heraus.
    Ein Exemplar davon ist im Elektronikmuseum vorführbereit!
    Ein Blog-Eintrag des NF befasst sich mit dem Gerät:
    https://blog.hnf.de/der-basic-rechner-von-hewlett-packard/.
  • 20 Jahre „Virtuelles Beziehungsnetz“
    Am 28. Dezember 2002 wurde mit LinkedIn eines der ersten sozialen Netzwerke gegründet, im Apartment des Amerikaners Reid Hofmann im Silicon Valley.
    LinkedIn startete vor Facebook, Instagram und Co. und dient vor allem der beruflichen Vernetzung.
    Mehr dazu beim HNF-Blog unter
    https://blog.hnf.de/das-virtuelle-beziehungsnetz/.
  • Leben ohne Telefonzelle
    Am 21. November wurde deutschlandweit die Münzzahlung der noch vorhandenen öffentlichen Münzfernsprecher deaktiviert, und ab Ende Januar wird es auch nicht mehr möglich sein, mit Karte zu bezahlen.
    Dann gibt es keine öffentliche Fernsprecher mehr – eine Ära geht zu Ende.
    Bei heise.de gibt’s einen Artikel dazu:
    https://www.heise.de/hintergrund/Tod-der-letzten-Telefonzellen-Abschied-vom-oeffentlichen-Fernsprecher-7346683.html.
    Danke an meinen Freund und Vereinsmitglied Dieter Stohr, der mich an das Thema mit den Telefonzellen erinnerte!

Wer erinnert sich noch an „seine“ Telefonzelle?
Wo die „Zehnerlä“ in einem schrägen Fenster herunterrollten, während man sprach?
Ich bin im Bürgermoos aufgewachsen, und die einzige Telefonzelle dort war früher in der Nähe des Lebensmittelladens Holdschuer, später dann direkt vor unserem Haus.
Damals waren die Häuschen noch gelb, erst ziemlich eckig, später mit abgerundeten Kanten.
Manchmal musste man warten, bis die Zelle frei war und man an den Apparat konnte.
Ein eigenes Telefon bekamen wir erst, als ich im Vorschulalter war:
Ein grüner Apparat mit Wählscheibe.
Auch daran erinnere ich mich sehr gut: Ich sollte an diesem Tag in den „Kindzge“ und wollte partout sehen, wie man das Telefon anschloss...
Ich interessierte mich schon sehr früh für technische Dinge aller Art.

Gerne sammeln wir Eure Erinnerungen – wem eine nette, interessante, kuriose... Geschichte einfällt, darf sie gerne an Rainer.Specker@elektronikmuseum.org senden.
Bitte mit Vermerk, ob wir sie unter Eurem Namen veröffentlichen dürfen.

Wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden ein

* * * F R O H E S   N E U E S   J A H R ! * * *

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum,
Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.