Nachrichten: DVB-T

Depesche 18-12

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Dezember 2018.

Dank an alle Helfer und Unterstützer des Elektronikmuseums

2018 war ein sehr arbeitsintensives Jahr, das zahlreiche Stunden für das Museum forderte, von der VDE-Prüfung über die Betreuung der Maker Faire bis hin zu den zahlreichen Führungen und Kindergebrtstagen, sowie unseren Jugendprojekten im Rahmen der Projekttage des Montfortgymnasiums, der Ferienspiele Argental und dem Ferienprogramm der Stadt Tettnang.
Nicht zu vergessen natürlich der normale Museumsbetrieb, sauber halten, Geräte reparieren, Material nachbestellen und die Kasse betreuen.
Und die Organisation des Programms für Mitglieder.
Ehrenamt fordert einiges ab: Ohne Euch Helfer würde hier nichts funktionieren.
Danke!

Historisches: SI-Einheiten

Heute gibt es zwei Mal einen Punkt "Historisches".
Wahrlich historisch ist, was am 16. November auf der Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris beschlossen wurde:
Nämlich die Neudefinition der internationalen Maßeinheiten!
In Kraft tritt die Änderung am 20. Mai 2019, an diesem Tag ist Weltmetrologietag.
Ab dann wird das Kilogramm nicht mehr durch einen Metallzylinder in einem Pariser Tresor definiert, sondern abgeleitet aus Naturkonstanten.

Was ist eine Naturkonstante?

Zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit mit exakt 299792458 Meter pro Sekunde ist eine Naturkonstante. Sie ist überall gleich, so weit wir jedenfalls wissen.
Es gibt zahlreiche solcher Naturkonstanten, wie zum Beipiel auch die Ladung des Elektrons ("Elementarladung") oder das Plancksche Wirkungsquantum h.
Aus diesen drei Naturkonstanten Elementarladung, Lichtgeschwindigkeit und Plancksches Wirkungsquantum ist ab 20. Mai dann das Kilogramm definiert.
Neben dem Kilogramm wird auch das Ampere (Stromstärke), das Kelvin (Temperatur) und das Mol (Stoffmenge) neu definiert.
Wirklich eine Revolution!

Weshalb wurde die Neudefinition nötig?

Wird eine Einheit auf ein (menschengemachtes) Normal bezogen, hat man ein Problem, wenn sich dieses verändert. So hat das Urkilogramm nach 129 Jahren 50 Mikrogramm an Gewicht verloren. Mit absurden Konsequenzen: So musste zum Beispiel alle vier Jahre die Ladung des Elektrons "angepasst" werden - obwohl sich diese ja nicht verändert. Eben nur, dass die Umrechnung ins Ur-Kilogramm korrekt bleibt. Durch das Umkehren der Definition - die Elementarladung ist definiert - "stimmt" das Kilogramm immer!

Wie ist nun das Kilogramm definiert?

Auf zweierlei Arten:
Einmal durch die Anzahl Silizium-28-Atome in einer ca. 97 mm großen Kugel, und einmal über eine so genannte Watt-Waage. Beide Verfahren leiten das Kilogramm aus Naturkonstanten ab und somit sind beide Verfahren gleichwertig gültig.
Die physikalisch-technische Bundesanstalt in Braunschweig hat zum Thema ein hoch interessantes Heft herausgegeben - "Maßstäbe" Heft 14.
Es kann unter https://www.ptb.de/cms/presseaktuelles/zeitschriften-magazine/massstaebe.html heruntergeladen oder auch kostenlos in Papierform bestellt werden. Lies mehr…

Depesche 18-11

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat November 2018.

Keine Maker Faire 2019 - dafür Teilnahme an der Ham Radio!

Es gibt 2019 keine Maker Faire. Wir werden dafür auf der Ham Radio ausstellen.
Es ist dort ein etwas anderes Publikum unterwegs wie auf der Maker Faire: Hauptsächlich Elektronikbegeisterte jeden Alters.
Insbesondere für die jüngeren Teilnehmer, aber auch für ältere, werden wir eine zwei bis drei Plätze umfassende Lötaktion anbieten.
Näheres dazu in einer der nächsten Museumsdepeschen.

Der Termin der Ham Radio steht fest:
Drei Tage Messe am Fronleichnamswochenende, von Freitag, dem 21. bis Sonntag, dem 23. Juni 2019.
Es würde mich und uns freuen, wenn wir einige Helfer zusammen bekämen. Bitte diesen Termin vormerken!

ISS Funkkontakt des Amateurfunk-Clubs DARC Ravensburg - 2. Auflage

Wie berichtet, war in Weingarten einiges los, als Schüler am 10. Oktober mit dem Kommandanten der ISS Alexander Gerst funken durften.
Da die an der Aktion angeschlossenen Schule in Heilbronn keinen schlüssigen Kontakt hinbekam, gibt es einen zweiten Versuch.
Der findet kommende Woche statt, nachzulesen bei www.ARISS.org -> Upcoming Events:

Mittwoch, der 5. Dezember 2018 um 15:20 Uhr MEZ

Alexander Gerst wird auf der bekannten Downlink-Frequenz 145,8 MHz zu hören sein. Man kann ihn mit etwas Glück bereits mit einer recht einfachen Richtantenne, zum Beispiel einer alten VHF-Fernsehantenne und einem entsprechenden FM-VHF-Empfänger empfangen.

Die Frequenz hochwärts (Uplink) wird bis zum Ereignis geheim gehalten, um Störungen durch Saboteure zu vermeiden.

Hut ab vor dem Team des DARC-Ortsverbands Ravensburg-Weingarten (P09), die Aktion gibt haufenweise ehrenamtliche Arbeit!
Siehe den Bericht in der letzten Depesche.

Das digitale Antennenfernsehen wurde nun auch in der Region Bodensee-Oberschwaben von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt

Mich erreichen immer wieder Fragen zu dem Thema.
Was ist also zu beachten und wen betrifft's?
Also:
Der eine oder andere sieht noch über die gute alte Dach- oder Zimmerantenne fern. Oder guckt österreichisches und Schweizer Fernsehen damit.
Die hier empfangenen Programme sind seit einigen Jahren nicht mehr analog, sondern werden in digitaler Form ausgestrahlt. Und diese Form hat sich nun geändert:
Bis Mitte Oktober war ein Empfänger für DVB-T nötig, jetzt braucht man einen für DVB-T2.
Das DVB steht für Digital Video Broadcast, also digitale Verbreitung von Videosignalen. Das -T hinten steht für terrestrisch, "Erdempfang" - hier ist gemeint: Nicht per Fernsehkabel und nicht per Satellit.
Wie es halt so ist, gibt es innerhalb von DVB-T2 unterschiedliche Normen:
Die österreichischen Programme werden im so genannten H.264-Standard gesendet.
Jeder ältere DVB-T2-Receiver kann diesen Standard - nur nicht unbedingt auch den Ton, der in Österreich im etwas speziellen "Dolby Digital Plus"-Standard gesendet wird. Einer meiner DVB-T2-Empfänger unterstützt kein Dolby Digital Plus - und somit bleiben die unverschlüsselten österreichischen Sender ORF1, ORF2, ATV und ATV2 (alle nicht HD) bei mir stumm.
Um es ganz kompliziert zu machen, senden deutsche Sender in der neueren Norm H.265.
Damit lassen sich mehr Sender pro Frequenzbereich übertragen, ohne dass die Qualität leidet. Leiden müssen nur diejenigen, die einen mehr als ein, zwei Jahre alten DVB-T2-Empfänger haben: Der kann kein H.265! Bei diesen Receivern wird dann nur der Ton dieser Sender ausgegeben, wenn man Glück hat.
Bei den Österreichern nur Bild, bei den Deutschen nur Ton - bleibt nur schnell genug hin- und herschalten, oder einen neuen Receiver kaufen.

Leider erreichte mich diese Tage eine schlechte Nachricht - Ende 2019 wird auch in der Schweiz DVB-T abgeschaltet. Dort leider ersatzlos. Der Empfang ist dann nur noch für Schweizer möglich über Satellit, Kabel oder das Internet. Schade!

Historisches

  • Vor 150 Jahren, am 15. November 1868, wurde August Fischer geboren, der Erfinder "vom Uhu-Bäbb", auf Hochdeutsch: Des UHU-Klebers.
    Interessantes Detail: Ferdinand Graf von Zeppelin klebte 1936 die Haut seines riesigen 247 Meter langen Luftschiffs "Hindenburg" komplett mit UHU zusammen!
  • Vor 100 Jahren, am 23. November 1918 wurde in Deutschland der Achtstundentag eingeführt.
  • Und heute vor genau 100 Jahren, am 30. November 1918 erhielten Frauen in Deutschland das Wahlrecht.
  • Vor 80 Jahren, am 28. November 1938 wurde in Zirndorf bei Nürnberg die Firma Metz gegründet. Hergestellt wurden zunächst Zielsuchgeräte für Jagdflugzeuge, später bis zum Kriegsende 1945 auch Kurzwellenfunkgeräte.
    1947 wurde mit der Produktion von Radiogeräten begonnen, hinzu kamen 1952 die bekannten Blitzgeräte der Firma. 1967 kamen dann Fernseher hinzu.
    Nach einer überlebten Insolvenz 2015 besteht die Firma heute aus den beiden Bereichen Blitzgeräte/Kunststofftechnik/SMD-Produktion und Unterhaltungselektronik. Entwickelt und produziert wird nach Firmenangaben in Deutschland - auch wenn die Firma seit 2015 in chinesicher Hand ist.
  • Vor 25 Jahren, am 20. November 1993, starb Firmengründer Paul Metz.
  • Jeder kennt ihn: Den Fischerdübel!Vor 60 Jahren, am 7. November 1958 wurde unter Patent Nr. DE 1097117 ein Spreizdübel angemeldet. Eine Erfindung des schwäbischen Universalgenies Artur Fischer: Dübel gab es schon vorher. Neu waren die sägezahnförmigen Einschnitte, die es ermöglichen, dass der Dübel in weichem wie auch hartem Mauerwerk verwendet werden können, und das mit unterschiedlich dicken Schrauben.
  • Vor 45 Jahren, am 16. November 1973, stellte die Firma Bosch ein neues Teil für Automobile vor: Lambdasonde! Sie vergleicht den Sauerstoffgehalt des Abgases mit dem der Umgebungsluft.
    Das Lambda steht dabei genau genommen für das, was anhand der Messung mit dieser Sonde geregelt wird: Das Verhältnis von Luft zu Kraftstoff in den Zylindern des Motors.

Wer interessante historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich.

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.