Nachrichten: Rainer

Depesche 19-01

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Januar 2019.

Veranstaltungshinweis: Filmvorführung im Museum

Death By Design

Donnerstag, 14. Februar 2019 um 19:00 Uhr im Elektronikmuseum Tetttnang

Der Arbeitskreis Regional & Fair zeigt in unserem Radioraum einen Film über die weniger schöne Seite der Elektronik-Massenprodukte:
Es geht um gesundheitsgefährdende und ökologisch bedenkliche Produktionsbedingungen so genannter "Konfliktrohstoffe".
In vielen elektronischen Bauteilen stecken Coltan (Tantalerz, das in Tantalkondensatoren benötigt wird), Nickel, Seltene Erden und weitere Rohstoffe, die oft per Raubbau und mitunter mit Hilfe von Kinderarbeit abgebaut werden.
Dann behandelt der Film auch die Entsorgung des Elektronikschrotts.

Der Eintritt ist frei!

Das Museum in der Presse

Heiko Dobslaw, Horst Willers und Theodor Heim haben sich dran gemacht, unseren 275-kg-Fernseher in die Gänge zu bringen.
Eine Wahnsinnsarbeit, da sämtliche Unterlagen des Geräts vor gut zehn Jahren entsorgt wurden. So bleibt Heiko nichts anderes übrig, als die Schaltung von Hand aufzuzeichnen, so dass das Team mit diesen Unterlagen das Gerät irgendwann Schritt für Schritt in Betrieb nehmen kann.
Für Ersatzteile verwenden wir die Spendengelder, die uns der Tettnanger Arbeitskreis Regional & Fair aus einer Handysammelaktion hat zukommen lassen.
Die Geschichte der Reparatur ist hochinteressant, und Mark Hildebrandt von der Schwäbischen Zeitung hat einen sehr guten Artikel dazu verfasst:

https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_artikel,-so-versuchen-techniker-einen-tv-koloss-wiederzubeleben-_arid,10990040.html

Da die Mitarbeiter der Schwäbischen Zeitung nicht nur von Luft und Liebe leben, sind nicht alle Artikel frei herunterladbar, sondern stehen nur Abonnenten zur Verfügung. Ich werde deshalb auch keine Kopien des Artikels verbreiten.

Auch das Regionalfernsehen Regio TV Bodensee sendete einen Kurzbericht, der frei im Internet abgerufen werden kann:

https://youtu.be/0ClPCMk8lHw?t=712 (ab 11:53, falls das Video nicht beim Beitrag starten sollte). Lies mehr…

Depesche 18-12

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat Dezember 2018.

Dank an alle Helfer und Unterstützer des Elektronikmuseums

2018 war ein sehr arbeitsintensives Jahr, das zahlreiche Stunden für das Museum forderte, von der VDE-Prüfung über die Betreuung der Maker Faire bis hin zu den zahlreichen Führungen und Kindergebrtstagen, sowie unseren Jugendprojekten im Rahmen der Projekttage des Montfortgymnasiums, der Ferienspiele Argental und dem Ferienprogramm der Stadt Tettnang.
Nicht zu vergessen natürlich der normale Museumsbetrieb, sauber halten, Geräte reparieren, Material nachbestellen und die Kasse betreuen.
Und die Organisation des Programms für Mitglieder.
Ehrenamt fordert einiges ab: Ohne Euch Helfer würde hier nichts funktionieren.
Danke!

Historisches: SI-Einheiten

Heute gibt es zwei Mal einen Punkt "Historisches".
Wahrlich historisch ist, was am 16. November auf der Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris beschlossen wurde:
Nämlich die Neudefinition der internationalen Maßeinheiten!
In Kraft tritt die Änderung am 20. Mai 2019, an diesem Tag ist Weltmetrologietag.
Ab dann wird das Kilogramm nicht mehr durch einen Metallzylinder in einem Pariser Tresor definiert, sondern abgeleitet aus Naturkonstanten.

Was ist eine Naturkonstante?

Zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit mit exakt 299792458 Meter pro Sekunde ist eine Naturkonstante. Sie ist überall gleich, so weit wir jedenfalls wissen.
Es gibt zahlreiche solcher Naturkonstanten, wie zum Beipiel auch die Ladung des Elektrons ("Elementarladung") oder das Plancksche Wirkungsquantum h.
Aus diesen drei Naturkonstanten Elementarladung, Lichtgeschwindigkeit und Plancksches Wirkungsquantum ist ab 20. Mai dann das Kilogramm definiert.
Neben dem Kilogramm wird auch das Ampere (Stromstärke), das Kelvin (Temperatur) und das Mol (Stoffmenge) neu definiert.
Wirklich eine Revolution!

Weshalb wurde die Neudefinition nötig?

Wird eine Einheit auf ein (menschengemachtes) Normal bezogen, hat man ein Problem, wenn sich dieses verändert. So hat das Urkilogramm nach 129 Jahren 50 Mikrogramm an Gewicht verloren. Mit absurden Konsequenzen: So musste zum Beispiel alle vier Jahre die Ladung des Elektrons "angepasst" werden - obwohl sich diese ja nicht verändert. Eben nur, dass die Umrechnung ins Ur-Kilogramm korrekt bleibt. Durch das Umkehren der Definition - die Elementarladung ist definiert - "stimmt" das Kilogramm immer!

Wie ist nun das Kilogramm definiert?

Auf zweierlei Arten:
Einmal durch die Anzahl Silizium-28-Atome in einer ca. 97 mm großen Kugel, und einmal über eine so genannte Watt-Waage. Beide Verfahren leiten das Kilogramm aus Naturkonstanten ab und somit sind beide Verfahren gleichwertig gültig.
Die physikalisch-technische Bundesanstalt in Braunschweig hat zum Thema ein hoch interessantes Heft herausgegeben - "Maßstäbe" Heft 14.
Es kann unter https://www.ptb.de/cms/presseaktuelles/zeitschriften-magazine/massstaebe.html heruntergeladen oder auch kostenlos in Papierform bestellt werden. Lies mehr…

Depesche 18-11

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat November 2018.

Keine Maker Faire 2019 - dafür Teilnahme an der Ham Radio!

Es gibt 2019 keine Maker Faire. Wir werden dafür auf der Ham Radio ausstellen.
Es ist dort ein etwas anderes Publikum unterwegs wie auf der Maker Faire: Hauptsächlich Elektronikbegeisterte jeden Alters.
Insbesondere für die jüngeren Teilnehmer, aber auch für ältere, werden wir eine zwei bis drei Plätze umfassende Lötaktion anbieten.
Näheres dazu in einer der nächsten Museumsdepeschen.

Der Termin der Ham Radio steht fest:
Drei Tage Messe am Fronleichnamswochenende, von Freitag, dem 21. bis Sonntag, dem 23. Juni 2019.
Es würde mich und uns freuen, wenn wir einige Helfer zusammen bekämen. Bitte diesen Termin vormerken!

ISS Funkkontakt des Amateurfunk-Clubs DARC Ravensburg - 2. Auflage

Wie berichtet, war in Weingarten einiges los, als Schüler am 10. Oktober mit dem Kommandanten der ISS Alexander Gerst funken durften.
Da die an der Aktion angeschlossenen Schule in Heilbronn keinen schlüssigen Kontakt hinbekam, gibt es einen zweiten Versuch.
Der findet kommende Woche statt, nachzulesen bei www.ARISS.org -> Upcoming Events:

Mittwoch, der 5. Dezember 2018 um 15:20 Uhr MEZ

Alexander Gerst wird auf der bekannten Downlink-Frequenz 145,8 MHz zu hören sein. Man kann ihn mit etwas Glück bereits mit einer recht einfachen Richtantenne, zum Beispiel einer alten VHF-Fernsehantenne und einem entsprechenden FM-VHF-Empfänger empfangen.

Die Frequenz hochwärts (Uplink) wird bis zum Ereignis geheim gehalten, um Störungen durch Saboteure zu vermeiden.

Hut ab vor dem Team des DARC-Ortsverbands Ravensburg-Weingarten (P09), die Aktion gibt haufenweise ehrenamtliche Arbeit!
Siehe den Bericht in der letzten Depesche.

Das digitale Antennenfernsehen wurde nun auch in der Region Bodensee-Oberschwaben von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt

Mich erreichen immer wieder Fragen zu dem Thema.
Was ist also zu beachten und wen betrifft's?
Also:
Der eine oder andere sieht noch über die gute alte Dach- oder Zimmerantenne fern. Oder guckt österreichisches und Schweizer Fernsehen damit.
Die hier empfangenen Programme sind seit einigen Jahren nicht mehr analog, sondern werden in digitaler Form ausgestrahlt. Und diese Form hat sich nun geändert:
Bis Mitte Oktober war ein Empfänger für DVB-T nötig, jetzt braucht man einen für DVB-T2.
Das DVB steht für Digital Video Broadcast, also digitale Verbreitung von Videosignalen. Das -T hinten steht für terrestrisch, "Erdempfang" - hier ist gemeint: Nicht per Fernsehkabel und nicht per Satellit.
Wie es halt so ist, gibt es innerhalb von DVB-T2 unterschiedliche Normen:
Die österreichischen Programme werden im so genannten H.264-Standard gesendet.
Jeder ältere DVB-T2-Receiver kann diesen Standard - nur nicht unbedingt auch den Ton, der in Österreich im etwas speziellen "Dolby Digital Plus"-Standard gesendet wird. Einer meiner DVB-T2-Empfänger unterstützt kein Dolby Digital Plus - und somit bleiben die unverschlüsselten österreichischen Sender ORF1, ORF2, ATV und ATV2 (alle nicht HD) bei mir stumm.
Um es ganz kompliziert zu machen, senden deutsche Sender in der neueren Norm H.265.
Damit lassen sich mehr Sender pro Frequenzbereich übertragen, ohne dass die Qualität leidet. Leiden müssen nur diejenigen, die einen mehr als ein, zwei Jahre alten DVB-T2-Empfänger haben: Der kann kein H.265! Bei diesen Receivern wird dann nur der Ton dieser Sender ausgegeben, wenn man Glück hat.
Bei den Österreichern nur Bild, bei den Deutschen nur Ton - bleibt nur schnell genug hin- und herschalten, oder einen neuen Receiver kaufen.

Leider erreichte mich diese Tage eine schlechte Nachricht - Ende 2019 wird auch in der Schweiz DVB-T abgeschaltet. Dort leider ersatzlos. Der Empfang ist dann nur noch für Schweizer möglich über Satellit, Kabel oder das Internet. Schade!

Historisches

  • Vor 150 Jahren, am 15. November 1868, wurde August Fischer geboren, der Erfinder "vom Uhu-Bäbb", auf Hochdeutsch: Des UHU-Klebers.
    Interessantes Detail: Ferdinand Graf von Zeppelin klebte 1936 die Haut seines riesigen 247 Meter langen Luftschiffs "Hindenburg" komplett mit UHU zusammen!
  • Vor 100 Jahren, am 23. November 1918 wurde in Deutschland der Achtstundentag eingeführt.
  • Und heute vor genau 100 Jahren, am 30. November 1918 erhielten Frauen in Deutschland das Wahlrecht.
  • Vor 80 Jahren, am 28. November 1938 wurde in Zirndorf bei Nürnberg die Firma Metz gegründet. Hergestellt wurden zunächst Zielsuchgeräte für Jagdflugzeuge, später bis zum Kriegsende 1945 auch Kurzwellenfunkgeräte.
    1947 wurde mit der Produktion von Radiogeräten begonnen, hinzu kamen 1952 die bekannten Blitzgeräte der Firma. 1967 kamen dann Fernseher hinzu.
    Nach einer überlebten Insolvenz 2015 besteht die Firma heute aus den beiden Bereichen Blitzgeräte/Kunststofftechnik/SMD-Produktion und Unterhaltungselektronik. Entwickelt und produziert wird nach Firmenangaben in Deutschland - auch wenn die Firma seit 2015 in chinesicher Hand ist.
  • Vor 25 Jahren, am 20. November 1993, starb Firmengründer Paul Metz.
  • Jeder kennt ihn: Den Fischerdübel!Vor 60 Jahren, am 7. November 1958 wurde unter Patent Nr. DE 1097117 ein Spreizdübel angemeldet. Eine Erfindung des schwäbischen Universalgenies Artur Fischer: Dübel gab es schon vorher. Neu waren die sägezahnförmigen Einschnitte, die es ermöglichen, dass der Dübel in weichem wie auch hartem Mauerwerk verwendet werden können, und das mit unterschiedlich dicken Schrauben.
  • Vor 45 Jahren, am 16. November 1973, stellte die Firma Bosch ein neues Teil für Automobile vor: Lambdasonde! Sie vergleicht den Sauerstoffgehalt des Abgases mit dem der Umgebungsluft.
    Das Lambda steht dabei genau genommen für das, was anhand der Messung mit dieser Sonde geregelt wird: Das Verhältnis von Luft zu Kraftstoff in den Zylindern des Motors.

Wer interessante historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich.

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Elektronikmuseum!

Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Depesche 18-10

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für die Monate Sptember und Oktober 2018.

1. Rotary Förderpreis für ehrenamtliches Engagement

Am 23. Oktober hat unser Förderverein vom Rotary Club Friedrichshafen-Tettnang einen Sonderpreis von 1000 (eintausend) Euro erhalten! Wir haben uns mit unseren Kinderlötaktionen im Rahmen der Ferienspiele Argental und des Ferienprogramms der Stadt Tettnang für den Förderpreis beworben und bedanken uns herzlichst beim Rotary Club für die besondere Wertschätzung unseres Schaffens.
Es ist auch eine Anerkennung und Ansporn für unsere eifrigen Helfer!
Wir werden das Geld vor allem in Löttechnik investieren, um künftig auch Workshops im SMD-Löten anbieten zu können: Moderne Schaltungen sind fast nur noch mit direkt auf der Oberseite der Platine gelöteten kleinen Bauteile ausgeführt. Vor dieser Technik möchten wir die Scheu nehmen.
Die neuen Lötstationen sollen selbstverständlich auch für einfachere Kinderlötaktionen eingesetzt werden.

Mehr zum Förderpreis kann mann in der Schwäbischen Zeitung nachlesen:
https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_artikel,-im-einsatz-f%C3%BCr-zahlreiche-kinder-_arid,10953381.html

2. Kindergeburtstage

Wir suchen weiterhin Helfer! Unser Team ist eindeutig an seine Grenzen gekommen, im September konnten wir eine Kindergeburtstagsveranstaltung wegen Helfermangels nicht annehmen.
Wer helfen will oder jemanden kennt, der Interesse hat: Bitte bei mir melden! Wir sind froh um jede Hilfe!
Dass es eine sehr sinnvolle Tätigkeit ist, wird immer wieder durch stolze Kinder bestätigt. Und beim einen oder anderen wird durchaus das Interesse für Technik geweckt!

Im November sind nun gleich drei Kindergeburtstage angefragt.
An drei dieser Tage wird ein Kindergeburtstag im Museum stattfinden: 2., 3., 9., 10., 17., 23. und der 30. November, jeweils ab 14:00 Uhr. Wenn jemand mal reinschnupopern möchte, bitte melden per Mail an Rainer.Specker@elektronikmuseum.org.

3. Keine Maker Faire 2019

Diese Woche ereilte mich die traurige Nachricht, dass sich das Team der Maker Faire außer Stande sieht, kommendes Jahr eine Messe am Bodensee zu organisieren. Es fehlt laut Mitteilung an Sponsoren.
Sehr schade, ich sehe eine Maker Faire als hervorragenden Ansporn Jugendlicher, sich für Technik zu begeistern. Maker von heute sind, wie früher, wo die Maker noch Bastler hießen, später die besten Ingenieure!

4. Teilnahme an der Tettnanger Leistungsschau am Sonntag, dem 19. Mai 2019

Nach vier Jahren findet am Sonntag, dem 19. Mai 2019 in Tettnang wieder eine Leistungsschau statt.
Dort können sich Tettnanger Unternehmen und Vereine präsentieren.
Unser Museum war stets mit von der Partie, so auch bei der kommenden Leistungsschau.
Aufgrund der abgesagten Maker Faire können wir für die Leistungsschau entsprechend mehr Energie aufbringen und werden eine tolle Lötaktion durchführen. Das Projekt selbst steht noch nicht fest.
Wir freuen uns auf auf zahlreiche Mithilfe!

5. ISS Funkkontakt des Amateurfunk-Clubs DARC Ravensburg

Es gibt schon besondere Augenblicke. Der Funkkontakt zur Internationalen Raumstation ISS gehört fraglos dazu!

Am 10. Oktober funkten Schüler der Realschule und des Gymnasiums Weingarten zusammen mit einem Heilbronner Gymnasium ins Weltall - mit dem Kommandanten der Internationalen Raumstation, Alexander Gerst!
Ein wahrlich sagenhaftes und mit zweijähriger Planungsphase sehr aufwendiges Projekt, bei dem auch ein neues Mitglied unseres Vereins maßgeblich beteiligt war.
Ich (Rainer) sprang als Helfer am Mischpult kurzfristig ein und durfte so ebenfalls vor Ort in der Realschule Weingarten sein.
Da sag' mal einer, Amateurfunk sei tot. Nein, es ist immer noch eine total spannende Sache, über große Entfernungen mit jemandem zu reden, ohne auf Handymasten-Wirrwarr und funktionierendes Internet angewiesen zu sein!
Besonders deutlich wurde das, als der Kontakt der Heilbronner Gruppe an der schlechten Internetverbindung scheiterte: Während die Weingartener Schüler direkt ans Funkgerät durften und erfolgreich Fragen an "Astro-Alex" richteten, waren die Heilbronner, weniger erfolgreich, per Skype zugeschaltet.
Schon erschreckend: Weder die Realschule Weingarten, noch die Schule in Heilbronn verfügt über eine für Skype genügend schnelle und stabile Internetverbindung, und das im Jahre 2018! In Deutschland!
In Weingarten musste extra eine Richtfunkverbindung aufgebaut werden zu einer Schreinerei, die schnelles Internet hat. In Heilbronn wurde das Mobilfunknetz genutzt. Letzteres hat den entschiedenden Nachteil, dass es "normalerweise funktioniert".
Eben nur normalerweise: Sind viele Handynutzer mit ihren ständig Daten fressenden Apps auf einem Haufen, ist solch ein Netz schnell überlastet. Man stelle sich das nur bei einer Katastrophe vor.
Genau das passiert beim Amateurfunk nicht: Jeder ist selbst verantwortlich für das Gelingen. Was natürlich auch sehr abenteuerlich sein kann. Da Alexander Gerst mit nur 5 Watt senden konnte statt der vorgesehenen 50 Watt, war lange nicht sicher, ob der Funkkontakt gelingt. Zum Vergleich: Ein normales Handy hat ein bis zwei Watt und kommt gerade mal zum nächsten Handymasten.
Vor Spannung waren dann beim Funkkontakt sogar die anwesenden mehrere hundert Schüler still, bis endlich die Stimme von Alexander verkündete: "Es freut mich, heute mit Ihnen zu sprechen. Ich grüße alle Schüler und Lehrer und sonstige Anwesenden in Heibronn und Weingarten!"

Ich ziehe den Hut vor den Machern des DARC-Ortsverbands P09 Ravensburg, dass sie dieses Projekt in die Gänge gebracht haben!
Mich freut auch, dass sich dort auch Jugendliche fürs Funken interessieren. Möglicherweise eine Trendwende? Ein Smartphone ist heute so alltäglich, dass Amateurfunk wieder das Besondere ist: Hier kommen junge Leute auf spannende Weise zur Hochfrequenztechnik, mit besten Chancen auch für die berufliche Zukunft.
Hier gilt das gleiche wie bei den Makern, nur eben für höhere Frequenzen: Weil ein junger Amateurfunker später zum ausgezeichneten HF-Spezialisten reifen kann, ist es wichtig, auch dieses Thema in unserem Museum attraktiv zu halten und junge Leute damit zu begeistern.

Einen Eindruck über die Aktion kann man gewinnen auf der Website des DARC Ortsverband Ravensburg unter https://www.darc.de/der-club/distrikte/p/ortsverbaende/09 und bei der Schwäbischen Zeitung unter https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/weingarten_artikel,-dieses-video-zeigt-wie-weingarten-mit-der-iss-funkt-_arid,10945978.html.

6. Historisches

  • Vor 200 Jahren, am 2. Oktober 1818, wurde das Patent für die Nähmaschine widerrufen: Um 1807 konstruierte der Wiener Schneidermeister Josef Madersperger eine "Nähende Hand", die er bis 1815 weiterentwickelte und patentierte. Sie arbeitete mit zwei Nadeln mit dem Öhr an der Spitze.
    Madersperger war, wie es Erfindern nur allzu oft passiert, wohl seiner Zeit voraus, niemand wollte seine Nähmaschine bauen. Da er kein Geld mehr hatte, um Patentlizenzen zu zahlen, wurde ihm das Patent entzogen.
    Er wurde übrigens vor 250 Jahren, am 6. Oktober 1768 geboren.
  • Vor 60 Jahren, am 12. September 1958, wurde ein echter Meilenstein der Elektronik erreicht: Die erste integrierte Schaltung (IC) wurde hergestellt!
    Jack Kilby, der Urvater des Mikrochips, fing frisch bei der Firma Texas Instruments an und bekam für den Rest des Jahres keinen Urlaub. Da in den Werksferien 90 Prozent der Belegschaft nicht da war, konnte er sich voll und ganz seinen Ideen widmen. Die Erfindung ist enorm wichtig, so wichtig, dass Jack Kilby im Jahr 2000 den Nobelpreis dafür erhielt.
    Heute funktioniert kaum eine elektronische Schaltung ohne integrierte Schaltungen!
    Auf https://www.deutschlandfunk.de/vor-60-jahren-der-physiker-jack-kilby-urvater-des-mikrochips.871.de.html?dram:article_id=427804 findet Ihr einen sehr lesenswerten Artikel dazu.
  • Wann fuhr das erste fahrerlose Auto?
    Antwort: Bereits am 11. September 1968, also vor 50 Jahren! Es war ein von der Firma Continental besonders ausgerüsteter Mercedes, der auf der Teststrecke "Contidrom" in der Lüneburger Heide seine Runden drehte, um zuverlässig unter gleichbelibenden Bedingungen Reifen zu testen.
  • Vor 20 Jahren, am 2. September 1998, wurden von Mercedes die ersten Smart verkauft.
  • Ebenfalls vor 20 Jahren, am 4. September 1998, wurde Google gegründet. 20 Jahre. Kaum zu glauben. Noch etwas kam vor 20 Jahren auf den Markt: Seit 1. Oktober 1998 gibt es Viagra...
  • Auch wenn Viagra gerne dazu "missbraucht" wird, möglichst viele Spam-E-Mails zu verbreiten: Die Spam ist tatsächlich älter, nämlich 30 Jahre. Am 3. Mai 1978 verschickte der Computerhändler Gary Thuerk 600 E-Mails mit Werbung für die Präsentation eines DEC 2020. Zu diesem Zeitpunkt gab es weltweit gerade einmal 2600 über den Internet-Vorgänger Arpanet erreichbare Empfänger. Trotz dass sein Mailsoftware nur 320 Adressen verarbeiten konnte, hat Gary Thuerk auf diese Aktion hin Rechner im Wert von 12 Millionen Dollar verkauft. Die Menge heute täglich versendeter Spam-Mails wird auf mehr als 100.000.000.000 (huntert Milliarden) geschätzt! (Quelle: Spiegel Online)

Wer interessante historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich.

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum!

Rainer Specker 1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.

Depesche 18-08

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

hier kommt die Museumsdepesche für den Monat August 2018.

1. Kinderaktionen im Museum

Nach den Projekttagen des Montfortgymnasiums, die im Juli stattfanden, hatten wir im August noch zwei Kinderaktionen im Museum:
Im Rahmen der Ferienspiele Argental am 18. August konnten zehn Kinder nach einer Führung einfache Lötarbeiten durchführen.
Dann, am 24. August, kamen nochmal zehn Kinder ins Museum, dieses Mal vom Ferienprogramm der Stadt Tettnang. Ebenfalls nach einer kindgerechten Führung lötete jedes Kind eine Reiszweckenorgel.
Toll!
Ich bin sehr glücklich darüber, dass dieses Jahr solche Aktionen zustande kamen!
Vielen Dank an alle Helfer!!

Was wir für solche Aktionen noch brauchen, ist Verstärkung!
Helfer müssen nicht alle vom Fach sein, Leute, die gut mit Kindern umgehen können und im Beaufsichtigen ganz gut sind, sind ebenso nötig.

2. Alibiphonomat in Betrieb

Die ersten Anrufbeantworter hießen bei einem Hersteller Alibiphon. Das Exemplar im Museum arbeitet ähnlich wie eine Festplatte, angetrieben von einem 220 V-Motor.
Weil das Gerät im originalen grauen Gehäuse zu langweilig gewesen wäre, kam es in eine eigens angefertigte Mini-Vitrine und kann, nach Wahl der richtigen Nummer, an unserer Telefonanlage live in Betrieb bestaunt werden.

3. Das Elektronikmuseum in der Presse

Gleich zwei Mal war das Elektronikmuseum in den letzten Tagen in der Schwäbischen Zeitung mit einem größeren Artikel vertreten.

4. Das Elektronikmuseum im Fernsehen

Über unseren Themenschwerpunkt SABA wurde sogar in Regio TV berichtet. Der Film kann online über mehrere Kanäle abgerufen werden:

5. Ausstellung im Montfortmuseum über das Tettnanger Bähnle

Termin: Am Bähnlesfest, dem 9. September.
Mehr zur Ausstellung kann dem Vorbericht in der Schwäbischen Zeitung entnommen werden.
https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/tettnang_artikel,-tettnang-und-die-geschichte-seiner-eisenbahn-_arid,10924983.html
Mehr zum Montfortmuseum und Kontaktdaten sind auf http://www.tettnang.de/tt/tourismus-freizeit/sehenswuerdigkeiten-und-museumsrundgang/montfortmuseum-fuehrungen-oeffnungszeiten-preise.php zu finden.

Für mich ist das Tettnanger Bähnle ein sehr wichtiges Kapitel aus Tettnangs Technikgeschichte! Darum freut es mich besonders, dass im Montfortmuseum Exponate dazu zu sehen sind.

6. Historisches

  • "Ende des Kabels heil angekommen" lautete das Telegramm, das am 5. August 1858 über den Atlantik "gekabelt" wurde.
    Vor nunmehr 160 Jahren begann ein neues Zeitalter der Kommunikation. Immerhin knapp vier Wochen hielt das Kabel, dann war wieder Schluss für acht Jahre...
    Beim Bayerischen Rundfunk ist ein kurzweiliger Artikel dazu online: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kalenderblatt/0508-Transatlantik-Seekabel-Aermelkanal100.html
  • Vor 150 Jahren, am 17. August 1868, wurde das metrische System für den Norddeutschen Bund bindend. Die süddeutschen Länder folgten erst am 29. April 1869.
    Seither wird bei uns und inzwischen in den meisten Ländern nicht mehr in unterschiedlich langen Meilen und merkwürdigen Volumeneiheiten wie Talenten oder Kubikfüßen gerechnet, sondern in Metern, Kubikmetern und Kilogramm.
    Das erste metrische System wurde übrigens 1793, also schon vor 225 Jahren, in Frankreich eingeführt.
  • Vor 125 Jahren, am 10. August 1893, lief der erste Dieselmotor.
  • Vor 65 Jahren, am 17. August 1953, startete die Firma Greulich & Kortländer in Tettnang die Produktion hochwertiger Textilien.
  • Ebenfalls an einem 17. August, nämlich am 17. August 1973, also vor 45 Jahren, ging die Firma PEK an die Göttinger Firma Phywe.
    PEK hatte seinen Firmensitz übrigens direkt neben Greulich & Kortländer.

Wer interessante historische Fakten aufgabelt, bitte Info an mich.

Viele Grüße aus unserem wunderbaren Museum!

Rainer Specker
1. Vorsitzender des Fördervereins des Elektronikmuseums Tettnang e. V.