CD-R Audio: Die beschreibbare Compact Disc

Ende 1980er, Anfang 1990er Jahre hat sich die CD als Tonträger weitestgehend durchgesetzt.
CD-Player konnten jedoch nur Musik wiedergeben, aber nicht aufnehmen.
Das führte zur Entwicklung von CD-Recordern, die in der Umgangssprache schnell "CD-Brenner" genannt wurden. Weil für die Medien zum Aufnehmen von Musik damals noch eine GEMA-Gebühr fällig war, konnte nur auf spezielle Rohlinge aufgenommen werden, eben auf CDR-Audio.
Diese kosteten etwas mehr und enthielten die Steuerinformation für den Recorder, dass er auf diese Scheibe Musik brennen darf.

CDR-Audio CD-Rohling für Musik

Der CD-Recorder in der Ausstellung des Elektronikmuseums besteht auf solche CDR-Audio.

CDR-Audio
Philips CDR 770 - ein Recorder zur direkten Aufnahme von Musik auf CD-R Audio. Baujahr: 2000

Es muss unterschieden werden zwichen CD-Brennern zur Aufzeichnung von Daten, die erst extern an Computer angeschlossen wurden und später als CD-Laufwerk eingebaut wurden, und Geräten zur Aufnahme von Musik und anderen Audiosignalen.
Letztere werden CD-Recorder genannt.
Vorgestellt 1988, gab es erste handliche Geräte um 1991, wie zum Beispiel der 14 kg schwere Yamaha YDPR 601.
Ab 1992 waren CD-Rs im Handel erhältlich.
Unser Exemplar ist ein gerne verwendetes Gerät der Firma Philips aus dem Jahr 2000.

Zur digitalen Aufzeichnung von Musik waren CD-Recorder als HiFi-Komponenten im Handel.
Mit ihnen war das unkomprimierte Aufnehmen von Musik direkt auf einmal beschreibbare CDR-Audio möglich.

Die CD-Rs waren nur einmal beschreibbar.
Passierte während der Aufnahme ein Stromausfall, war die CD-R meist zerstört und damit die Aufnahme futsch.

CDR-Audio
REC TYPE, RECORD, FINALIZE, ERASE: Diese Tasten findet man nur bei einem Recorder, nicht bei einem CD-Player

Es gibt Anschlüsse für analoge und digitale Signale.
Über die digitaleingänge kann nur von Original-Tonträgern aufgenommen werden.
Eine Kopie von einer Kopie wird durch einen Kopierschutz verhindert, der zusammen mit den digitalen Musikdaten übertragen wird.

CDR-Audio
Anschlüsse für analoge und digitale Signale

Es gab auch die Möglichkeit, auf mehrfach beschreibbare CDs aufzunehmen, worauf mit dem "ReWritable" im Logo hingewiesen wird.

CDR-Audio
Am Logo erkennt man, dass die Formate Audio CDR (einmal beschreibbar) und CDRW Audio (lösch- und wiederbeschreibbar) verwendet werden können.

Wiederbeschreibbare CDs können allerdings nicht auf allen CD-Playern wiedergegeben werden.
Deshalb, und weil gewöhnliche CD-Rohling mit der Zeit äußerst billig zu haben waren, wurden wiederbeschreibbare CDs eher selten verwendet.

Die Beschränkung, Musik nur auf CDR-Audio aufspielen zu dürfen, fiel später weg. Man durfte und konnte mit CD-Brennern im Computer beliebige CD-Rs, später auch wiederbeschreibbare CD-RWs als Audio-CD "brennen".
Größter Vorteil ist, dass diese CD-Rs in ganz normalen CD-Playern abgespielt werden können.
Die Musik ist, ebenso wie bei normalen CDs und beim DAT-System, nicht komprimiert und daher von hervorragender Qualität.
Beide Vorteile führten dazu, dass CDRs die anderen digitalen Audioformate vom Markt verdrängten.
Allerdings werden sie heute nicht mehr eingesetzt - Musik wird inzwischen praktisch immer auf Festplatten oder Flashspeichermedien aufgenommen.
Das geschieht im Computer oder mit speziellen Aufnahmegeräten, die direkt auf diese Medien aufzeichnen.


Quellen:


Autor: Rainer Specker
Fotos: Rainer Specker