Super Audio CD (SACD) und SACD-R
Musik in höchster Qualität hören: Mit 24 Bit, 196 kHz Sampling-Rate und einem speziellen Codierungsverfahren ist eine unglaubliche Dynamik möglich.
Das alles leistet eine Super-Audio-CD, kurz SACD. [1]
Eine Super-Audio-CD erkennt man am entsprechenden Logo (Pfeil).
Vorgestellt wurden SACDs im Jahr 1999. [2]
CDs klingen toll, gar keine Frage!
Es gibt jedoch auch Einschränkungen, nämlich dann, wenn sehr große Lautstärkeunterschiede in der wiederzugebenden Musik sind.
Zum Beispiel gibt es Konzerte, in denen eine Violine ganz zart gespielt wird, gefolgt von einem zehnmal so lauten Paukenschlag.
Bei digitalen Medien ist die Lautstärke nach oben hin begrenzt. Eine CD is mit 16 Bit aufgenommen, damit gibt es die Werte -65536 über Null bis +65535; es gibt kein +65536.
Das heißt auch, dass der Wertebereich bei leisen Passagen sehr viel geringer ist, zum Beispiel nur -1000 bis +1000 - das entspricht nur noch knapp 10 Bit.
Die Musik klingt dann rauh (oder in neuer deutscher Rechtschreibung rau).
Diese Tatsache ist unter anderem der Grund, weshalb manche Musik-Enthusiasten so auf die Schallplatte schwören: Sie ist ein analoges Medium, die solche Einschränkungen nicht hat.
Eine erheblich bessere Klangqualität als gewöhnliche CDs hat eine Super-Audio-CD mit ihren 24 Bit:
Der Wertebereich geht dort von -16777216 bis +16777215.
Die oben genannte leise Stelle, die bei der CD nur bis zum Wert 1000 gehen würde, hat bei der Super-Audio-CD einen Wertebereich von ±256000, was fast 18 Bit entspricht.
Damit haben auch sehr leise Stellen noch "CD-Qualität".
Der Tonträger selbst ist physikalisch gleich aufgebaut wie eine DVD.
Entsprechend gibt es DVD-Player, die auch Super-Audio-CDs abspielen können.
In der Ausstellung des Elektronikmuseums befindet sich ein solches Gerät, das ziemlich unscheinbar daherkommt.
Eher unscheinbar: Ein DVD-Player, der auch Super-Audio-CDs abspielen kann von der Firma Pioneer, Modell DV-600AV aus dem Jahr 2007 …
Es gibt für sehr viel mehr Geld auch spezielle Super-Audio-CD-Player mit sehr hochwertiger Elektronik, die dann wirklich das Optimum an Klangqualität aus den Scheiben herausholen.
Gute Geräte gibt es für 500 Euro, sehr gute High-End-Geräte können durchaus auch über 25.000 Euro kosten.
Das DVD-/SACD-Kombigerät im Museum ist eher eines der günstigeren Sorte, es kostete mal rund 200 Euro.
Es klingt für das Geld jedoch erstaunlich gut.
… Allein am SACD-Logo erkennt man, dass SACDs abgespielt werden können.
SACDs sind gleich groß wie gewöhnliche CDs.
Sie sind jedoch mit Preisen von meist deutlich über 40 Euro teurer. [3]
Eine SACD (Super Audio Compact Disc), erkennbar am SACD-Logo
Ein wahrlich fantastisches Klangerlebnis kann man haben, wenn man in den Genuss einer Super-Audio-CD kommt.
Sie basiert technologisch auf der DVD, jedoch sind in einem SACD-Laufwerk andere Digital-Analogwandler mit sehr viel höherer Qualität eingebaut als in CD-/DVD-Laufwerken.
Die Super SACD ist gleich aufgebaut wie eine DVD.
Das im Museum gezeigte Gerät kann SACDs nur wiedergeben.
Es gibt einen Standard für Super-Audio-CDs zum selbst aufnehmen, SACD-R, jedoch erfordert die Aufnahme sehr hochwertiges Equipment und spezielle Software.
Außerdem sind SACD-Rs nicht mit jedem Super-Audio-CD-Player kompatibel, weshalb sich bespielbare SACDs nicht durchsetzen konnten.
Heute ist Musik auch in hoher Qualität meist als herunterladbare Datei erhältlich, so dass ein eher kleinerer Personenkreis noch SACDs kaufen dürfte.
Quellen:
[1] www.test.de/Super-Audio-Nur-fuer-Fledermaeuse-1133644-1133645/
[2] de.wikipedia.org/wiki/Super_Audio_Compact_Disc
[3] Beispiele eines Onlinehändlers eingesehen am 30.03.2025: Neu erschienene SACDs kosteten knapp 47 Euro.
Autor: Rainer Specker
Fotos: Rainer Specker