Sabamobil - zwei Tonbandspulen in einer Kassette

Mit dem Ziel, ein auch im Auto ein einfach zu handhabendes Tonbandgerät zu bauen, entwickelte die Firma Saba das Sabamobil.

Sabamobil TK-R 15
Sabamobil TK-R 15 aus dem Jahr 1964 mit eingelegter Kassette

Durch die mit einer Hand einzulegende Kassette entfällt das sonst bei Tonbandgeräten nötige Gefummel zum Einfädeln des Bandes.

Sabamobil TK-R 15
Sabamobil TK-R 15 aus dem Jahr 1964 mit herausgenommener Kassette

Allerdings sind die Kassetten recht klobig und sie waren nur mono erhältlich.

Sabamobil TK-R 15
Sabamobil-Kassette im Vergleich zu einer Kompaktkassette

In der Kassette sitzen zwei Wickelkörper mit gewöhnlichem Viertelzoll-Tonband (6,25 mm Breite, 0,018 mm Dicke und 170 m Länge), die Bandgeschwindigkeit beträgt 9,5 cm/s. Die Kassette besitzt vier Mono-Spuren, die jeweils eine Laufzeit von 30 Minuten haben.
Insgesamt läuft die Kassette also zwei Stunden.

Sabamobil TK-R 15
Innenleben einer Sabamobil-Kassette. Man sieht die beiden Wickelkörper und eine Bremse, die die Wickel fixiert. So kann sich das Band bei einer lose im Auto herumliegenden Kassette nicht lockern.

Im Handel waren bereits bespielte Kassetten üblich.
Man kann eine Kassette öffnen, die beiden Spulen auf in normales Tonbandgerät setzen und sie dort mit eigener Musik bespielen. [1]

Pro Seite können zwei Spuren abgespielt werden. Sie sind mit den Farben orange und grün gekennzeichnet.

Sabamobil TK-R 15
Sabamobil-Kassette von schräg oben

Prinzipiell wären auch Stereo-Aufnahmen möglich gewesen, dann hätte sich allerdings die Gesamtspieldauer auf eine Stunde reduziert.

Das Sabamobil-System wurde ein Flop und daher nicht mehr weiterentwickelt.

Sabamobil TK-R 15
Sabamobil mit Kassette von schräg oben. Leider fehlt dem Exemplar im Elektronikmuseum eine Ecke, und die Zierleiste vorne fehlt. Dafür funktioniert das Gerät.


Quellen:

[1] Funkschau 1964 Heft 8, abrufbar z. B. bei Worldradiohistory unter www.worldradiohistory.com/INTERNATIONAL/Funkschau/1964/Funkschau-1964-08.pdf. Achtung: Die Datei ist recht groß.
[2]


Autor: Rainer Specker
Fotos: Rainer Specker