Magnetische Aufzeichnung auf Tonband
Übliches Tonband ist ein 6,35 mm breites Plastikband, das mit einer magnetisierbaren Schicht versehen ist.
Durch Ummagnetisieren der darin enthaltenen Magnetpartikel lassen sich Informationen darauf aufzeichnen, zum Beispiel Analog in Form von Musik.
Tonband ist 6,35 mm breit und ziemlich lang.
Das Band ist üblicherweise auf Spulen aufgewickelt, die man in einer Papp- oder Kunststoffschachtel im Archiv hatte.
Zum Wiedergeben wird eine zweite - leere - Spule benötigt, die man in geeigneter Größe zur Hand haben sollte.
Im Englischen heißen die Aufnahne- und Wiedergabegeräte für Tonbänder "Reel-to-reel tape recorder", also von Spule zu Spule.
Auf deutsch heißt so ein Gerät schlicht "Tonbandgerät".
Tonbandgeräte
Um Tonband aufnehmen und abspielen zu können, benötigt man Tonbandgeräte.
Einige unserer Tonbandgeräte sind in der Dauerausstellung, Sie finden sie im Bereich H (an der Wand gegenüber des Podests).
Geschichte
Schon 1898 hatte Valdemar Poulsen die Idee, Töne durch Magnetisieren eines Drahtes festzuhalten.
1928 erfand Fritz Pfleumer das Bandgerät. Zuerst noch mit einem Papierband mit Eisenstaub beschichtet. Bald darauf entwickelte die BASF ein sehr dünnes Kunststoffband mit, Eisen-, Eisenoxid oder Chromoxid beschichtet. Die AEG stellte auf der Funkausstellung 1935 das Magnetophon K1 vor.
Damit begann ein Siegeszug der magnetischen Aufzeichnung in allen erdenklichen Bereichen.
Funktion
Die Schreib- und Leseköpfe sind kleine Spulen mit Eisenkern. Ein Luftspalt ermöglicht das Schreiben und das Lesen des mit Eisenteilchen beschichteten Bandes.
Vormagnetisierung
Bei einer Aufnahme läuft das Band zuerst an einem Löschkopf vorbei, der die Eisenteilchen mit einer Frequenz von 80 kHz beliebig ausrichtet. Für die Aufnahme wird das Nutzsignal mit einem 80 kHz-Signal addiert. Dadurch wird ein linearer Bereich der Hystereseschleife ausgenutzt.
Bei der Wiedergabe wird im Lesekopf ein Strom induziert, der verstärkt im Lautsprecher wiedergegeben wird.
Einzelne Exponate
Magnetophon M24
Das Gerät wurde ab 1960 von Telefunken gebaut. Es ist noch in Röhrentechnik aufgebaut. Eine Besonderheit sind die Eingänge für Mikrofon, Radio, Phono und Tonbandgerät, was einem eingebautem Mischpult entspricht. Eine Hinterbandkontrolle ermöglicht ein Abhören während der Aufnahme.
Grundig TK 5
Unser Grundig TK 5, inzwischen 50 Jahre alt und von Henning Brandes restauriert, hat es mal 460 DM gekostet (ca. 230 Euro).
Robuste Bauform, in aufregendem Braun und mit einem Frequenzbereich von 50 Hz bis 10 kHz wog es 10 000 g.
Die alten Schnulzen aus den 50er Jahren von diesem Gerät: Das müssen Sie sich bei einem Besuch des EMTT unbedingt mal anhören!
Revox A77 MKII
Das Bandgerät wurde ab 1967 über zehn Jahre mehr als 400 000 mal verkauft. Das Gerät der Firma Studer überzeugt durch die Transistortechnik, durch geregelte Antriebsmotoren, ein ansprechendes Design und den senkrechten Stand des Gerätes.
Das Gerät kostete 1971 ca. 2000 DM (1000 Euro); und zwar mit zwei Verstärkern 8 W und im Nussbaumgehäuse.
Gestiftet wurde unser Schmuckstück von Markus Schweitzer, ehemals Chef der Tettnanger Kulturvereinigung Spectrum Kultur.
Revox B77
Der Nachfolger des A77 war der B77.
Das Ende der Tonbandgeräte
Die Kompaktkassette und die digitalen Geräte wie CD-Player und MP3-Player haben das Tonbandgerät nach und nach verdrängt.
Quellen:
- Wikipedia: Tonband
- Wikipedia: Tonbandgerät
Autor: Werner Hoch
Bilder: Werner Hoch, Rainer Specker, Karl Pusch