DCC - Digitale Kompaktkassette (Compact Cassette)

Mit der DCC wurde versucht, ein System zu bauen, in das sowohl normale analoge Kompaktkassetten als auch neuartige Digitalkassetten passen.
Daher auch der Name "Digitale Compact Cassette", DCC.
Die digitalen Kassetten sehen etwas anders aus als gewöhnliche MCs.
Sie haben nur auf einer Seite Löcher für die Bandwickel und weisen eine Staubschutzklappe auf.

DCC
Gewöhnliche analge Kompaktkassette (links) im Vergleich zu einer digitalen Kompaktkassette.
Aufs Band in der DCC sieht man, wenn man den Staubschutzschieber zur Seite rückt.

Es wurden nur sehr wenige DCC-Recorder hergestellt.
Im Elektronikmuseum Tettnang ist eines dieser Geräte zusehen.
Es ist im typischen Design der 1990er-Jahre gestaltet, so dass es sich in jede HiFi-Anlage integrieren ließ, ohne dem Auge weh zu tun.

DCC
Digitaler Kassettenrekorder (DCC) von Philips aus dem Jahr 1994

Die Idee zur digitalen Kompaktkassette entstand um 1990 herum, die Markteinführung erfolgte 1992 durch Philips/Matsushita.

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DCC: Eine Kassette zur digitalen Tonauzeichnung

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DCCs. Auf dem Etikett erkennt man den ordentlich hohen Preis von 13,90 D-Mark.

In der DCC befindet Sich Band mit derselben Breite wie das Band der Kompaktkassette: 3,81 mm (1/8 Zoll).

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Es passen spezielle Kassetten zur digitalen Aufnahme ins Gerät rein …

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… als auch gewöhnliche Kompaktkassetten (Musikkassetten, MCs).

Die Information wird in acht parallelen Spuren aufgezeichnet, plus einer Spur für zusätzliche Informationen.
Die Entwicklung der nötigen aufwändigen Tonköpfe verlangsamte die Entwicklung, so dass das System erst etwa zeitgleich mit dem Minidisc-System auf den Markt kam.
Auch hier mussten Daten reduziert werden, auch ein wichtiger Grund, weshalb sich das System gegenüber DAT nicht durchsetzen konnte und bereits im Oktober 1996 eingestellt wurde. Das System zur Datenreduktion wurde PASC genannt, es funktioniert ähnlich wie MPEG 1 Layer 1 mit 384 kbit/s. [1]

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Blick auf den aufwändigen Tonkopf im Gerät

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Damit man die Kassette nicht umdrehen muss, wird zur Laufrichtungsumschaltung der Tonkopf umgedreht. Tonwelle und Andruckrolle ist jeweils zweimal vorhanden.

Auf der Rückseite des Geräts befinden sich Anschlüsse für analoge und für digitale Signale.

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Blick ins Innere des Gerätes. Es sind auch die Anschlüsse für analoge und für digitale Signale zu sehen.


Quellen:

[1] Digiandi.de - das Hörfunkarchiv, www.digiandi.de/medien-technik/dcc
[2] HiFiWiki www.hifi-wiki.de/index.php/Philips_DCC_730
[3] Bedienungsanleitung des Geräts


Autor: Rainer Specker
Fotos: Rainer Specker